Steigender Bedarf

Absatz von Biopharmazeutika in Deutschland steigt

Frankfurt - 07.05.2013, 15:56 Uhr


In Deutschland sind im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr biotechnologisch hergestellte Medikamente verkauft worden. Das gab heute der vfa bio – gestützt auf den Jahresreport „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2013“ der Unternehmensberatung Boston Consulting Group – bekannt. Der Umsatz gentechnisch hergestellter Medikamente sei 2012 um knapp elf Prozent auf rund sechs Milliarden Euro gewachsen.

Zum achten Mal analysierte die Unternehmensberatung die medizinischen Biotech-Aktivitäten kleiner und mittelständischer Firmen wie auch großer Arzneimittelhersteller einschließlich der Tochtergesellschaften internationaler Pharma- und Biotechfirmen in Deutschland. Danach legte der Gesamtmarkt um 2,4 Prozent auf 29,4 Milliarden Euro zu, sodass Biopharmazeutika erstmalig einen Marktanteil von gut einem Fünftel am gesamten Pharmamarkt in Deutschland hatten (21 %). Der größte Zuwachs wurde in der Therapie von Patienten mit Autoimmunerkrankungen (+18 %) und Krebs (+11 %) gezählt.

„Hauptursache für den Umsatzzuwachs der Biopharmazeutika ist ein steigender medizinischer Bedarf, insbesondere bei Patienten mit schweren Erkrankungen“, erklärte der Vorsitzende von vfa bio, Dr. Frank Mathias. Darüber hinaus seien die zugelassenen Anwendungsmöglichkeiten schon eingeführter Biopharmazeutika 2011 und 2012 in mehr als 25 Fällen auf neue Gebiete ausgedehnt worden. Preiserhöhungen hätten dagegen nicht zum Anstieg beigetragen, denn es bestehe weiterhin ein gesetzliches Preismoratorium.

Nach Angaben von vfa bio ist die Zahl laufender Entwicklungsprojekte der Firmen für neue Biopharmazeutika im Jahr 2012 weiter auf 578 angestiegen – allerdings verlangsame sich die Zuwachsrate auf vier Prozent. Schwerpunkte in der klinischen Entwicklung seien Krebs- und Autoimmunpräparate sowie Impfstoffe. „Biopharmazeutika – gerade auch viele, die heute noch in Entwicklung sind – können einen signifikanten Beitrag zum Nutzen für Patienten und Gesellschaft im demografischen Wandel leisten“, so Mathias. Biopharmazeutika seien für die Gesellschaft insoweit in erster Linie Nutzentreiber und nicht Kostentreiber.


Juliane Ziegler