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Zweifelhafte Arzneimitteltests
Liese fordert schärfere Kontrollen
Angesichts des Wirbels um Arzneimitteltests an unwissenden Probanden in der ehemaligen DDR betont Dr. Peter Liese: „Auch heute noch gibt es zweifelhafte Arzneimitteltests am Menschen“ – beispielsweise in Indien. Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament fordert eine vollständige Aufklärung der Vorgänge in der ehemaligen DDR und insgesamt mehr Engagement auf europäischer Ebene.
In Indien seien Berichten zufolge hunderte von Mädchen ohne Zustimmung ihrer Eltern in eine Studie zu Immunisierung aufgenommen worden, berichtet Liese – sieben von ihnen seien gestorben. Zudem werde im Falle von Gesundheitsschäden oft keine ausreichende medizinische Versorgung sichergestellt. „Die Europäische Union muss sich hier stärker engagieren“, fordert er. Zwar müssten bei klinischen Studien in Europa bereits heute die gleichen Standards eingehalten werden wie in der Europäischen Union – doch bisher werde diese Vorschrift nicht ausreichend umgesetzt.
„Die Nichtzulassung eines Medikamentes für den europäischen Markt ist ein sehr scharfes Schwert, aber wahrscheinlich muss man dieses Instrument einmal einsetzen, um wirklich Abhilfe zu schaffen“, glaubt Liese. Er fordert darüber hinaus eine vollständige Aufklärung der Vorgänge in der ehemaligen DDR und verlangt, auch die damals zuständigen Behörden im Westen in die Untersuchung einzubeziehen. „Bei den Pharmaunternehmen arbeiten Menschen. Sie sind nicht am Leid der Patienten interessiert, aber stehen unter einem enormen wirtschaftlichen Druck“ – die Regeln müssten daher klar und die Kontrollen streng sein.
Berlin - 14.05.2013, 12:12 Uhr