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RKI-Gesundheitsstudie
Deutschland fühlt sich gesund
Die Erwachsenen in Deutschland fühlen sich fit: Drei von vier Männern und Frauen schätzen ihren eigenen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Das ist das Ergebnis der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts. Dabei wird aber deutlich, dass insbesondere die Zahl der Personen mit einem diagnostizierten Diabetes in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist.
Der Studie zufolge ist der Anteil derer, die ihren Gesundheitszustand selbst als gut oder sehr gut einschätzen seit den 1990er-Jahren weiter gestiegen: Bei den Männern sind es inzwischen rund 77 Prozent, bei den Frauen rund 73 Prozent. Das gilt sogar in der Altersgruppe der über 70-Jährigen, dort bewertet über die Hälfte der Befragten den eigenen Gesundheitszustand immer noch positiv.
Im Mittelpunkt der Studie standen die sogenannten großen Volkskrankheiten. Im Rahmen einer Blutanalyse wurde festgestellt, dass 7,2 Prozent der Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren an Diabetes erkrankt sind (Männer: 7 %, Frauen: 7,4 %). Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl der Erwachsenen mit diagnostiziertem Diabetes damit um gut ein Drittel (38 %) angestiegen. Das RKI führt einen Teil des Anstiegs auf die demografische Alterung der Bevölkerung zurück.
Bei den untersuchten Blutproben stellte sich auch heraus, dass rund 61 Prozent der Frauen und rund 57 Prozent der Männer einen erhöhten Cholesterinspiegel (über 190 mg/dl im Blut) besaßen. Nur ein knappes Drittel derjenigen, die darüber Bescheid wussten, befanden sich auch in medikamentöser Behandlung. Während sich die Verbreitung von Übergewicht in den letzten Jahren auf hohem Niveau eingependelt hat (Frauen: 53 %, Männer: rund 67 %), hat der Anteil stark Übergewichtiger (BMI ≥ 30) erheblich zugenommen. Unter Adipositas leiden inzwischen rund 24 Prozent der Frauen und rund 23 Prozent der Männer.
Die Studiendaten bestätigen zudem, dass die sozialen Lebensverhältnisse nach wie vor eine der wichtigsten gesundheitlichen Einflussgrößen sind. So zeigte sich der Einfluss der sozialen Lage bei einigen Aspekten der körperlichen und psychischen Gesundheit. Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status schätzten ihren allgemeinen Gesundheitszustand im Vergleich zu denen mit mittlerem und hohem sozioökonomischen Status schlechter ein. Sie erkranken häufiger an Diabetes und das Risiko für eine depressive Symptomatik, Adipositas und sportliche Inaktivität ist bei ihnen erhöht. Insgesamt gesehen gibt es aber einen erfreulichen Trend zu mehr sportlicher Aktivität.
Berlin - 28.05.2013, 10:39 Uhr