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Politischer Abend in Schleswig-Holstein
Deutliche Anerkennung für die Apotheker
Deutliche Worte der Anerkennung für die „unverzichtbare Beratung“ und die „wichtige Lotsenfunktion“ der Apotheken äußerte Anette Langner (SPD), Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Sozial- und Gesundheitsministerium, in ihrem Grußwort beim politischen Abend der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am Mittwoch in Kiel. Das Vertrauen sei das große Kapital der Apotheker.
„Es ist gut, dass wir uns auf Sie verlassen können“, erklärte Langner und führte weiter aus: „Die Apotheken tragen wesentlich dazu bei, dass unser Gesundheitssystem eines der Besten in der Welt ist.“ Dabei betonte Langner die Rolle der Vor-Ort-Apotheken. „Die Präsenzapotheken bleiben das Rückgrat der Arzneimittelversorgung“, erklärte die Staatssekretärin. Darum müsse das System der Präsenzapotheken gesichert werden. Es sei richtig, die Apothekenvergütung regionalspezifisch anzugehen wie beim neuen Notdiensthonorar. Zudem erkannte Langner an, dass die Apotheken bei der jüngsten Reform einen großen Beitrag geleistet hätten. Die Apotheken könnten mehr als anerkennende Worte erwarten, sondern die schleswig-holsteinische Landesregierung werde ein offenes Ohr für sie haben.
Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, betonte in seiner Begrüßung zum politischen Abend vor etwa 80 Gästen, darunter etlichen Landespolitikern und Vertretern anderer Berufsgruppen, die große Herausforderung des demografischen Wandels. Wenn sich Ärzte aus der Fläche zurückzögen, habe dies auch Folgen für Apotheken. Dies gefährde die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum. Mit Blick auf die Diskussion über ein „Apotheken-Mobil“ erklärte Ehmen, Landapotheken seien heute schon mobil. „Deshalb muss kein Apotheken-Mobil erfunden werden“, folgerte Ehmen und ergänzte, dass einzelne Apotheken auf dem Land bereits Flächen von der Größe Hamburgs versorgen. Um ein flächendeckendes Angebot aufrechtzuerhalten, müssten Apotheken ihr Leistungsspektrum zum Nutzen der Patienten erweitern. Öffentliche Apotheken sollten in unterversorgten Gebieten zu einem Portal für das Gesundheitswesen werden. Dazu müsse für die Apotheken eine Vergütungssystematik geschaffen werden, die mehr als bisher auf diese differenzierte Versorgung eingeht. Ehmen betonte, dabei gehe es nicht um Eingriffe in die ärztliche Therapie, sondern um neue Aufgaben am Ende der Leistungskette bei der Anwendung der Arzneimittel. Dazu verwies Ehmen auf das neu in der Apothekenbetriebsordnung eingeführte Medikationsmanagement. Mit Blick auf den Umgang der Apotheker mit solchen neuen Aufgaben folgerte Ehmen, „Selbstmitleid und Selbstzweifel können wir aber nicht gebrauchen“ und fragte daraufhin: „Wie sollen die Leute uns vertrauen, wenn wir an uns zweifeln?“
Aus Anlass des politischen Abends überreichte Ehmen einen Spendenscheck über 1000 Euro an die Diakonie Rendsburg-Eckernförde für ihre „Praxis ohne Grenzen“, in der Menschen ohne Krankenversicherung behandelt werden. Die Apotheker in Schleswig-Holstein würden dieses soziale Angebot begrüßen und unterstützen, so Ehmen.
Kiel - 30.05.2013, 10:39 Uhr