Begleitung am Lebensende

Pharmazeutische Kompetenz in der Palliativversorgung

14.06.2013, 08:18 Uhr


Die Palliativpharmazie umfasst alle pharmazeutischen Aspekte der Versorgung und Begleitung von Palliativpatienten und ihren Angehörigen, so die Versorgung mit Arzneimitteln, Medikationsmanagement und die patientenindividuelle Herstellung von Rezepturen. Und es kann in jeder Apotheke ein Beitrag geleistet werden, um die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen im vertrauten häuslichen Umfeld zu ermöglichen.

Um an der Versorgung von Palliativpatienten mitwirken zu können, bedarf es keines Sterillabors zur Befüllung von Medikamentenpumpen. Gleichwohl sollten in einem vernünftigen Radius, der auch kurzfristige Umstellungen im parenteralen Medikationsregime zulässt, Apotheken mit entsprechender Ausstattung vorhanden sein. Die kollegiale Zusammenarbeit ist hier oftmals sinn- und wertvoll. Zum einen kann die wohnortnahe Apotheke mitunter Arzneimittel und Medizinprodukte, die neben der Pumpenfüllung noch benötigt werden, schnell beliefern. Zugleich ist die Apotheke für viele Patienten und Angehörige jedoch auch wichtiger Ansprechpartner und Vertrauter für kleinere und große Probleme, die nicht zwangsläufig mit dem Medikationsregime zusammenhängen müssen. Das Apothekenpersonal kann somit als wichtiger Wegweiser, Vermittler und Vertrauter dienen.

Nicht jede Apotheke will und muss an der Versorgung von Palliativpatienten teilnehmen. Jede Apotheke wird jedoch mehr oder weniger häufig auch mit schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen konfrontiert sein. Daher sollte neben dem Apotheker auch das pharmazeutische Fachpersonal immer die Grundsätze der Palliativmedizin sowie die palliativmedizinischen Strukturen in der Umgebung kennen. Auch können Patienten und Angehörige über die Möglichkeit einer palliativen Versorgung in der Apotheke informiert werden, Kontakte können vermittelt und hergestellt werden. Für viele Angehörigen stellt dies eine große Hilfestellung dar, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und auch konkrete Pläne für die Betreuung des schwerkranken Angehörigen zu fassen.

Lesen Sie mehr zur Palliativpharmazie in der aktuellen DAZ 2013, Nr. 24, S. 56-59.


DAZ.online


Das könnte Sie auch interessieren

Pharmazeutische Betreuung als ein Baustein der interdisziplinären palliativen Versorgung

Wenn das Leben zu Ende geht

In der Palliativmedizin spielen Apotheker eine Schlüsselrolle

Pharmazeutische Kreativität ist gefragt

Wie das SAPV Team RheinErft die komplexe pharmazeutische Betreuung von Palliativpatienten meistert

Apotheker im Team

Wie können sich Apotheker einbringen?

Versorgung am Lebensende

Palliativmedizin ist heute mehr als nur Sterbebegleitung

So lange wie möglich – so gut wie möglich 

Palliativpatienten mit Delir scheinen nicht zu profitieren

Haloperidol und Risperidon mit wenig Nutzen