Westfalen-Lippe

Tempo der Apothekenschließungen nicht zu bremsen

Berlin - 21.06.2013, 11:09 Uhr


Im Kammerbezirk Westfalen-Lippe lässt sich der deutliche Trend zu Apothekenschließungen nicht stoppen. Mit einem Rückgang von 57 Apotheken lag der Kammerbezirk bereits im Jahr 2012 über dem Bundesdurchschnitt. Dieses Tempo setzte sich im ersten Halbjahr dieses Jahres beinahe ungebremst fort.

2012 sank die Zahl der Apotheken im Kammerbezirk schon von 2.184 auf 2.127 und damit auf den niedrigsten Stand seit 1983. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich diese Entwicklung fortgesetzt: Mit 26 weiteren Schließungen bei nur fünf Neueröffnungen fällt die Gesamtzahl der Apotheken zum 30. Juni 2013 auf nunmehr 2.106. „416 dieser Apotheken werden als Filialen geführt. Somit gibt es in unserem Landesteil nur noch 1.690 selbstständige Apothekenleiter“, sagte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening vor den 118 Delegierten des westfälisch-lippischen Apothekerparlaments auf ihrer Frühjahrssitzung in der Stadthalle Hiltrup.

Dass fast kein junger Pharmazeut mehr den Sprung in die Selbstständigkeit wage, sei nicht ein Vorbote des demographischen Wandels, so die Kammerpräsidentin: Die Gesamtzahl der in öffentlichen Apotheken, Krankenhausapotheken sowie der in Industrie und Verwaltung tätigen Pharmazeuten steige von Jahr zu Jahr. Es seien die schlechten wirtschaftlichen Perspektiven für Apotheken, die diesen Trend erklärten. Overwiening: „Das belegt auch die Zahl der Arbeitsplätze in allen Apotheken. Sie ist im Jahr 2013 zum fünften Mal in Folge gestiegen – auf nunmehr 14.982.“


Lothar Klein