DAZ-Interview mit Karl Lauterbach

„Wir wollen konkrete Vorschläge“

Berlin - 27.06.2013, 07:45 Uhr


Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte im Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, fordert von den Apothekern Vorschläge, wie sie sich selbst stärker in die Arzneimittelversorgung einbringen können. Im Interview mit der DAZ betont er den Wert von Apothekern für das Gesundheitssystem – allerdings müssten sie stärker ihrer Qualifikation und Ausbildung gemäß eingesetzt werden.

„Von der Berufsvertretung kommen sehr wenige Vorschläge , wie die Apotheker ihre eigene Rolle neu definieren wollen“, so Lauterbach gegenüber der DAZ. Doch auf diese wartet er, gerade von jüngeren Apothekern, die ihren den Beruf noch länger ausüben – und nicht zwingend von der ABDA. „Wir schlagen folgenden simplen Deal vor:  Wir bleiben bei der inhabergeführten Apotheke – dafür wollen wir konkrete Vorschläge, wie sich die Apotheker ihre Praxis vorstellen“. Und zwar Vorschläge für Routineversorgung.

Lauterbach findet, Apotheker sollten eine größere Rolle in der Vorbeugemedizin spielen und stärker beraten. Von komplizierten drei- oder vierseitigen Verträgen wie dem ABDA/KBV-Modell hält er nichts. Ihn interessiert, welchen Mehrwert die Apotheke für sich produzieren kann. Und er meint: „Ein Apotheker  soll sich nicht auf Beigeschäfte wie einen Kosmetiksalon nebenan konzentrieren müssen. Er muss durch seine eigentliche Apothekeraufgabe seinen Gewinn realisieren können“.

Lauterbach räumt zudem ein: „Mir würde in den jetzigen Strukturen die Arbeit als Apotheker wenig Spaß machen – obwohl ich mich sehr für Arzneimittel interessiere“. Man müsse sich daher fragen, wie die Strukturen sein müssten, damit man selbst noch an dem Beruf Gefallen findet.  

Für den Fall, dass die erwünschten Vorschläge nicht kommen, verrät Lauterbach wenig über konkrete Pläne seinerseits. Er sei jedoch mit dem Apotheken- und Arzneimittelmarkt relativ gut vertraut. „Wenn wir also das Ressort kommen – was ich hoffe und auch glaube – dann werden das schon Vorschläge sein, die vorbereitet sind. Die Grundzüge habe ich erklärt, das sollte die Apothekerschaft optimistisch stimmen“.

Lesen Sie das vollständige Interview mit Karl Lauterbach in der akutellen DAZ.


Kirsten Sucker-Sket


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