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Pertussis
Unzureichender Impfschutz bei Erwachsenen
In Deutschland sind nur knapp 6% aller Erwachsenen gegen Keuchhusten geimpft. Auch viele Menschen, die Säuglinge durch direkten Kontakt anstecken könnten, sind nur unzureichend geschützt.
Während in Deutschland seit 2001 eine Pertussis-Impfempfehlung für Risikogruppen besteht, wird erst seit 2009 von der Ständigen Impfkommission allen Erwachsenen die einmalige Pertussis-Impfung bei der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Auffrischimpfung empfohlen.
In zwei Umfragen des Robert Koch-Instituts (RKI) unter mehr als 40.000 Menschen gaben nur 5,9% der Erwachsenen an, in den vergangenen zehn Jahren eine Impfung gegen Keuchhusten erhalten zu haben. Erwachsene, die einer Risikogruppe angehörten, hatten eine Impfquote von 10,7%. Dazu gehören Menschen mit Kontakt zu Säuglingen und zu gebärfähigen Frauen. Das ist gefährlich, denn bei Babys kann die Infektion lebensbedrohlich verlaufen.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) fordert deshalb aktuell alle Erwachsenen dazu auf, sich in Kombination mit der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie auch gegen Keuchhusten impfen zu lassen; dieser Impfschutz muss alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Entgegen geltender Empfehlung werden derzeit rund 75% der Tetanus-Impfungen in Notaufnahmen und Stationen als monovalente Impfung verabreicht.
Angesichts hoher Pertussis-Inzidenzen und niedriger Durchimpfung in Risikogruppen und der Allgemeinbevölkerung sei die Steigerung der Pertussis-Impfquoten in Deutschland dringend geboten, so die Autoren des neuen Berichts.
Literatur: Böhmer, M. M., et al.: Pertussis-Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland. Dtsch. Med. Wochenschr. 2013;138(28/29): 1451-7; Online: doi: 10.1055/s-0033-1343249.
19.07.2013, 11:58 Uhr