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Multiple Sklerose
Rauchen wirkt als Brandbeschleuniger
Die Multiple Sklerose (MS) nimmt bei Rauchern einen schwereren Verlauf und schreitet schneller voran als bei Nichtrauchern. So lautet das Ergebnis einer Studie der Universität von Nottingham mit 895 Patienten.
Die Patienten waren durchschnittlich 49 Jahre alt und litten im Mittel bereits seit 17 Jahren an der Immunerkrankung. Zum Zeitpunkt der Diagnose waren fast die Hälfte (49 Prozent) regelmäßige Raucher gewesen. Als die Ärzte diese Gruppe mit Patienten verglichen, die niemals geraucht hatten, zeigte sich, dass die Krankheit bei den Rauchern eindeutig schlimmer war: Auf der sechs Punkte umfassenden Skala EDSS, die den Schweregrad der Behinderung erfasst, waren die Werte der Raucher um durchschnittlich 0,68 Punkte schlechter.
Die Raucher hatten außerdem ein um 64 Prozent höheres Risiko, den Schweregrad 4 auf der EDSS-Skala zu erreichen, bei dem man nicht mehr voll gehfähig ist. Das Risiko, den Schweregrad 6 zu erreichen, ab dem man ohne Unterstützung nicht weiter als 100 Meter gehen kann, war für Raucher um 49 Prozent erhöht.
Die britische Studie zeigte auch erstmals Beweise für den möglichen Nutzen eines Rauchstopps bezüglich des Fortschreitens der MS: Der Verzicht auf Zigaretten nützte sowohl Patienten, die vor dem Ausbruch der MS mit dem Rauchen aufgehört hatten, als auch denjenigen, die erst später auf Zigaretten verzichteten. Für beide Gruppen sank das Risiko, einen EDSS-Wert von 4 oder 6 zu erreichen, um etwa ein Drittel im Vergleich zu Patienten, denen es nicht gelang, mit dem Rauchen aufzuhören.
Literatur: Manouchehrinia, A., et al. Tobacco smoking and disability progression in multiple sclerosis: United Kingdom cohort study. Brain 2013;136(Pt 7):2298-304.
21.07.2013, 07:00 Uhr