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MIT-Umfrage zu Apotheken
CDU-Mittelstand: Versorgungslücken im Hochtaunus
Die Apothekenversorgung im Hochtaunuskreis könnte schon in wenigen Jahren spürbare Lücken aufweisen. Davor warnt die Mittelstandsvereinigung der CDU Hochtaunus (MIT) nach einer Umfrage unter Apothekern im Kreisgebiet. Dabei dürften die Effekte von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ausfallen. Kleinere Gemeinden könnten bald gar keine Apotheken mehr haben, so die MIT-Vorsitzende Claudia Kott.
Die Teilnehmer der Umfrage rechnen mit einer Schließung jeder vierten Apotheke. Aktuell berichte die MIT Hochtaunus von der Schließung zweier weiterer Apotheken in Bad Homburg. Vor allem für ältere oder schwer erkrankte Menschen auf dem Land oder in kleineren Stadtteilen könnte die fehlende Nähe zur Apotheke dann zum ernsten Problem werden, so die Mittelstandsvereinigung. Der wichtigste Grund für die schlechte Stimmung bei vielen Apothekern sei die ständige Unsicherheit über die Bezahlung von Kassenrezepten. „Man braucht Verlässlichkeit, und die haben wir nicht. Auf die Politik muss Verlass sein“, klagte eine Homburger Apothekerin.
Der problematischen Einnahmesituation steht ein wachsender Verwaltungsaufwand gegenüber. So seien im vergangenen Jahr die Dokumentationspflichten für selbst hergestellte Rezepturen deutlich erweitert worden – im Prinzip ein sinnvoller Schritt zu mehr Sicherheit für den Patienten, findet die Mehrheit der Befragten. „Das Problem ist, wir bekommen die zusätzliche Arbeit nicht bezahlt“, so Michael-Peter Stoll, Inhaber der traditionsreichen Engel-Apotheke in der oberen Louisenstraße. „Trotz oft einer halben Stunde Mehrarbeit bekommen wir für die Herstellung der meisten Rezepturen gerade fünf Euro.“ Mit Bürokratie hat Stoll noch ganz eigene Erfahrungen: In seinem denkmalgeschützten Schmuckstück ist es besonders anspruchsvoll, den ständig wachsenden Anforderungen der Apothekenbetriebsordnung gerecht zu werden.
Berlin - 26.07.2013, 09:19 Uhr