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TK-Bewegungsstudie
Jeder Zweite ist ein Bewegungsmuffel
50 Prozent der deutschen Bevölkerung sind inzwischen bewegungsfaul: Jeder zweite Befragte gab in einer repräsentativen Forsa-Umfrage an, sich eher zu wenig zu bewegen, wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag mitteilte. „Eine ganze Bevölkerungsgruppe scheint sich immer weiter von der Bewegung abzukoppeln“, warnte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas mit Blick auf die negativen Folgen für die Gesundheit und die steigenden Kosten für das Gesundheitssystem.
Insgesamt läuft das Leben vieler Menschen in Deutschland weitgehend bewegungslos ab. Wie die Studie zeigt, kommt dabei nicht nur der Sport in der Freizeit zu kurz. Selbst auf ihren alltäglichen Wegen sind die Menschen in Deutschland im Schnitt nur eine halbe Stunde zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs. Dabei ist ihnen durchaus bekannt, dass ein bisschen Sport durchaus sinnvoll ist. Doch zu lange Wege (53 %), Zeitmangel (46 %), körperliche Einschränkungen (25 %) und fehlende Motivation (23 %) hindern viele daran.
Im Schnitt verbringt jeder Erwachsene laut der Studie täglich sieben Stunden im Sitzen – bei den Berufstätigen kommt jeder Dritte sogar auf mehr als neun Stunden. Hinzu kommen mehr als drei Freizeitstunden vor dem Fernseher oder im Internet. Förderlich für das eigene Gesundheitsempfinden ist dies aber nicht: Wer sich weniger bewegt, fühlt sich auch schlechter. Und je weniger der Mensch am Tag sitzt, desto besser ist sein Wohlbefinden. Ein Fazit der Studie lautet daher: „Deutschland sitzt sich krank“.
Für TK-Chef Bass belegt die Studie den Handlungsbedarf – und zwar für alle. Denn die Motivation zu mehr Bewegung ist aus seiner Sicht eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dem stimmte die Olympiasiegerin Magdalena Neuner zu, die sich schon aus beruflichen Gründen rund 70 Stunden pro Woche sportlich betätigte. Sie weiß um den inneren Schweinehund, den es zu überwinden gilt: Nachdem sie im letzten Jahr ihre Karriere beendete, musste sie nach eigenen Angaben selbst feststellen, wie schwer es ist, Bewegung im Alltag unterzubringen. Ihr Rezept: Sportstunden in den Kalender eintragen! „Wenn mich jemand fragt, sage ich, ich habe einen Termin.“
Berlin - 30.07.2013, 16:38 Uhr