„Gesundheit wählen“

Grüne Antwort aus dem Norden

Berlin - 31.07.2013, 15:59 Uhr


Bernhard Dierdorf, Bundestagsdirektkandidat für die Bündnis/Die Grünen im Wahlkreis Plön/Neumünster (Schleswig-Holstein), ist der Erste: Er hat auf die Positionsabfrage geantwortet, die ihm im Rahmen der ABDA-Initiative „Gesundheit wählen“ ein Apotheker aus Neumünster geschickt hatte.

Der Bundestagswahlkampf ist angelaufen. Für jeden der 299 Wahlkreise haben sich Apothekerinnen und Apotheker gefunden, die derzeit Positionsabfragen an mehr als 1.500 Direktkandidaten verschicken. Der 67-jährige Diplom-Verwaltungswirt Dierdorf, den es erstmals in den Bundestag zieht, hat nun als erster Kandidat seine Antworten übersendet.

Wählen sollte man ihn nach seinem eigenen Bekunden, weil er sich „für eine nachhaltige Sicherung und Finanzierung der sozialen Dienstleistungen in unserem Lande einsetzen“ werde. Dazu gehört für ihn „unverzichtbar eine Gesundheitspolitik, die niemanden ausgrenzt“ und die „Beendigung der Zwei-Klassen-Medizin“.

Die Kompetenz von Ärzten und Apothekern bei gesundheitspolitischen Entscheidungen will Dierdorf künftig einbezogen wissen. Und zwar im Sinne eines Mehr an Transparenz bei politischen Entscheidungsprozessen. Eine nachhaltige und bürgernahe Gesundheitspolitik müsse gewährleisten, dass sich bei allen Entscheidungen die im Gesundheitswesen tätigen Menschen intensiv, ergebnisoffen und fair beteiligen können.  Er hält es daher auch für notwendig, in seinem Wahlkreis persönlich einen regelmäßigen Dialog und Austausch mit den Ärzten und Apothekern zu pflegen. „Damit in Berlin Entscheidungen reifen, die auch wirklich den Menschen im Lande dienen“, so Dierdorf.

Angesichts des demografischen Wandels meint der Grüne, man müsse den Mut aufbringen, die Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen zu ändern. Es sei schwierig geworden, die medizinischen Dienstleistungen in einem ländlich geprägten Raum – wie seinem Wahlkreis – zu sichern. „Deshalb halte ich es für dringend geboten, die Apothekerinnen und Apotheker gesetzlich gesichert mit einem umfassenden Beratungsauftrag auszustatten“.

Dies müsse zwangsläufig auch honoriert werden – über die Bürgerversicherung. Er werde sich „für eine flächendeckende Arzneimittelversorgung und für eine kostendeckende Rezeptvergütung einsetzen“. Überdies spricht sich Dierdorf dafür aus, den „Zwangsabschlag an die Krankenkassen“ zurückzunehmen. Es müsse eine gerechte und angemessene Honorierung geschaffen werden, die dynamisch weiterzuentwickeln ist und die die Apotheken – einschließlich ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in ihrer Existenz wirtschaftlich und sozial nachhaltig sichert.

Dierdorf kann sich angesichts der zunehmend kritischen Versorgungssituation auf dem Land vorstellen, dass Ärzte und Apotheker in einer Form kooperieren, bei der ärztliche Aufgaben an die Apotheken delegiert werden. So könne der Schließung von Landapotheken entgegengewirkt werden. Die Apotheken sollten zudem zukünftig stärker als bisher in die Prävention und in die Versorgung chronisch Kranker eingebunden werden.

Zuletzt verspricht Dierdorf, für die Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker stets ein offenes Ohr zu haben. Im gedeihlichen Miteinander sei es unverzichtbar, dass sich die gesellschaftspolitischen Interessengruppen zu Wort melden und sich positionieren – auch die Apothekerinnen und Apotheker.

Derzeit wird der Wahlkreis Plön/Neumünster von einem CDU-Mann im Bundestag vertreten: Philipp Murmann. Er wird sein Mandat 2013 verteidigen.


Kirsten Sucker-Sket


Das könnte Sie auch interessieren

Erste Reaktionen auf ABDA-Initiative „Gesundheit wählen“

Wahlkampf-Antworten

CDU-Generalsekretär antwortet im Wahlradar Gesundheit

Ziemiak setzt auf Botendienste

Neuer Bundesgesundheitsminister

Wofür steht Karl Lauterbach?

Lagebericht des ABDA-Präsidenten

Schmidt: Die Politik muss handeln!

Die DAZ im Gespräch mit den Unionsvertretern Michael Hennrich und Karin Maag

„Wo gute Versorgung stattfindet, soll auch angemessen vergütet werden“

Bundestagswahl 2021 – Teil 1: CDU

„Politik verschließt sich keinen guten Ideen“