Gesundheit wählen

Linke für Erhalt der Pharmazie in Leipzig

Berlin - 09.08.2013, 13:33 Uhr


Im Rahmen der ABDA-Initiative geht es nicht nur um Bundespolitik – Apotheker stellen den Kandidaten aus ihren Wahlkreisen auch Fragen zur Region: So geschehen in Sachsen. Dort treibt die Apotheker unter anderem die Zukunft des Pharmazeutischen Instituts der Universität Leipzig um. Mike Nagler, Direktkandidat der Linken, spricht sich in seiner Antwort klar für den Erhalt des Instituts aus.

Der einzige pharmazeutische Studienstandort Sachsens soll geschlossen werden. Und das trotz des bestehenden und sich in Zukunft noch verstärkenden Mangels an Apothekern: Aktuell suche jede fünfte Apotheke approbierte Mitarbeiter, heißt es in der Frage an Nagler – Tendenz steigend. Die aktuellen Ausbildungszahlen seien nicht ausreichend, um die flächendeckende Präsenz der Pharmazeuten in allen Einsatzfeldern (Apotheken, Krankenhäuser, Industrie, Verwaltung etc.) künftig zu sichern. „Wie positionieren Sie sich zur Frage des Erhalts und des dringend notwendigen Ausbaus der Ausbildungskapazitäten für Pharmazeuten in Sachsen?“

Er wisse um die Lage der Apotheker und ihrer Apotheken, antwortet Nagler.  Er habe selbst über viele Jahre aktiv Hochschulpolitik betrieben und wohne selbst in Leipzig. Daher „kann es für mich hier nur eine Antwort geben: Das Pharmazeutische Institut an der Universität Leipzig, dass in dieser Form in Sachsen einmalig ist, muss unbedingt erhalten bleiben!“ Statt den Studiengang abzubauen beziehungsweise nur noch wenige Studierende aufzunehmen, sei ein Ausbau der Studienplätze dringend geboten. Das dürfe aber nicht zulasten anderer Studiengänge und Institute gehen.

Bekanntlich plant die Universitätsleitung, das Institut zu schließen. Sächsisches Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) und Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) – die beide zustimmen müssen – sind sich aber nicht einig. Die Universität hat inzwischen entschieden, zum kommenden Wintersemester die Zahl der Studienplätze von bisher 45 auf 36 zu reduzieren, weil im kommenden Jahr bereits drei Personalstellen im Institut wegfallen werden. Die Studenten befürchten einen schleichenden Tod des Instituts.


Juliane Ziegler