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Hessen: Kandidaten antworten an den Fragen entlang
Wieder liegen neue Antworten von Bundestagskandidaten für die Wahl am 22. September aus einzelnen Wahlkreisen vor. Mit ihren Antworten demonstrieren ein CDU-Kandidat und ein SPD-Kandidat aus Hessen, wie man antworten kann, ohne auf den Kern der Frage konkret einzugehen. Hessens Apotheker wollten von den Politikern wissen, wie man im Lande die von Schließung bedrohten PTA-Schulen sichern könne.
„PTA leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. In Hessen sind gleich mehrere Standorte von PTA-Schulen gefährdet. Wie wollen Sie diesem Problem begegnen?“, lautet die Frage. CDU-Kandidat Helmut Heiderich aus dem Wahlkreis Werra-Meißner – Hersfeld-Rotenburg streifte das Thema ansatzweise: Die CDU wolle in Deutschland den bewährten und erfolgreichen Weg mit der unabhängigen, inhabergeführten Apotheke im Interesse der Arzneimittelsicherheit und –verfügbarkeit weitergehen. Dies gelte für die bestehenden Regelungen des Fremd- und Mehrbesitzverbotes. Und dann kommt Heidenreich zur eigentlichen Sache: „Ich unterstütze ausdrücklich die Imagekampagne des hessischen Apothekerverbandes für den PTA-Beruf, denn es gibt für diesen abwechslungsreichen Beruf gute Argumente, wie Ortsnähe, Familienfreundlichkeit und Krisensicherheit.“ Wie PTA-Schulen erhalten werden könnten, geht daraus nicht hervor.
Wenig konkret antwortete auch SPD-Kandidat Gerold Rudolf Reichenbach aus dem Wahlkreis Groß-Gerau: Die SPD wolle gute Arbeit in Gesundheit und Pflege. Gute Ausbildung, Entwicklungsperspektiven, gute Bezahlung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bessere Arbeitsbedingungen seien die Voraussetzungen, um die Attraktivität von Gesundheits- und Pflegeberufen zu steigern. „Das trifft auch auf PTA und PKA zu“, so Reichenbachs Antwort.
Die demografische Entwicklung führe zu einem noch stärkeren Fachkräftebedarf in Gesundheits- und Pflegeberufen. Um diesen möglichst schnell zu decken, sei das Ausbildungsangebot staatlicher Berufsfachschulen zu stärken, „denn die Ausbildung muss für die Absolventinnen und Absolventen kostenfrei sein und eine Ausbildungsvergütung ist einzuführen. Gemeinsam mit den Ländern muss nach Möglichkeiten gesucht werden, wie die Ausbildungsangebote erhalten bleiben können.“
Soziale Arbeit müsse aufgewertet werden, so Reichenbach weiter. Wir unterstützen daher die Bemühungen für einen Branchentarif Soziale Arbeit, den wir für allgemein verbindlich erklären wollen. Damit kann dem Lohndumping effektiv begegnet und die Arbeit der Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich gewürdigt werden.
Die Antwort auf dieselbe Frage fiel von Wolfgang Gehrcke, Frankfurter Kandidat für Die Linke, kurz aus: „Ausbildung der PTA ist ähnlich wie die der MTA oder CTA ein Ärgernis, weil sie die Ausbildungskosten auf die Auszubildenden abwälzt. Schulen dieser Art müssen ausreichend finanziert werden, um eine kostenlose Ausbildung zu ermöglichen. Aber auch für sie gilt: keine Profite. Die Schulen müssen gemeinnützig und ohne Gewinnabsicht betrieben werden.“
Berlin - 12.08.2013, 14:09 Uhr