Gesundheit wählen

AMTS: SPD begrüßt Apotheker-Engagement

13.08.2013, 16:13 Uhr


Wollen sich Politiker für Maßnahmen für eine verbesserte Arzneimitteltherapiesicherheit einsetzen? Und wenn ja, wie? Diese Frage stellten die Apotheker den Direktkandidaten nordrhein-westfälischer Wahlkreise im Rahmen der ABDA-Initiative „Gesundheit wählen“. Die bislang vorliegenden Antworten sind allerdings wenig konkret.

In einer regionalen Zusatzfrage verweisen die Wahlkreis-Apotheker auf einen Beschluss der Landesgesundheitskonferenz (LGK) des Bundeslandes hin: 2012 wurde hier beschlossen, die Sicherheit bei der Therapie mit Arzneimitteln (AMTS) zu verbessern. Zentrales Ziel ist, die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente zu reduzieren. Bis zu fünf Prozent der Krankenhauseinweisungen seien Folge unerwünschter Arzneimittelwirkungen, heißt es weiter – und mehr als 60 Prozent dieser Fälle könnten vermieden werden. Die Apotheker sehen hier Handlungsbedarf – und das bundesweit. „Die Apotheker haben hier bereits die Initiative ergriffen und Lösungsansätze entwickelt, um ihr pharmazeutisches Wissen künftig aktiver einzubringen“, heißt es zur Einleitung der Frage an die Politiker. Und weiter: „Wie wollen Sie sich bei einer Regierungsbeteiligung für Maßnahmen zur Verbesserung der AMTS einsetzen, damit diese als fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland möglichst schnell eingeführt werden können?“

Die SPD setzt auch hier auf einheitliche Antworten. Standardmäßig lautet diese, dass die SPD alle Maßnahmen unterstütze, die die Therapiesicherheit für Patientinnen und Patienten verbessert. „Deshalb begrüßen wir es, dass die Apotheker in diesem wichtigen Bereich bereits tätig geworden sind“. Nicht zuletzt in einer älter werdenden Gesellschaft, in der auch die Zahl der Patienten wachse, die eine Vielzahl von Medikamenten erhalte,  komme es in Zukunft auch darauf an, „dass wir es schaffen, auf überflüssige Arzneimittelverordnungen zu verzichten“. Auch dies sei ein Beitrag für mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie.

So antwortet beispielsweise SPD-Kandidat Ulrich Kelber aus dem Wahlkreis Bonn – andere Politiker wandeln die Antwort geringfügig ab. So betont etwa Michael Gerdes (Direktkandidat in Bottrop – Recklinghausen III):Die Handlungsempfehlungen der LGK sind absolut sinnvoll und nachvollziehbar. Ich glaube, dass Ärzte und Apotheker hier eine wichtige Rolle einnehmen und dieses Thema besonders ernst nehmen müssen“. Den bislang vorliegenden Antworten ist jedenfalls gemein, dass sie die Expertise der Apotheker hier schätzen und sie auch nutzen wollen. Konkrete Maßnahmen werden allerdings nicht benannt. Lediglich Ingrid Arndt-Brauer (Steinfurt I – Borken I) sagt: „Ich kann mir eine Datensammlung über Therapie und verordneter Medikation auf der Krankenkassenkarte sehr gut vorstellen. Ärzte und Apotheker könnten die Karte auslesen und somit Wechselwirkungen von Medikamenten vermeiden“.

Bei den anderen Parteien fallen die Antworten übrigens nicht aufschlussreicher aus. So heißt es etwa bei dem FDP-Kandidaten Daniel Poznanski (Dortmund II): „Ob hier ein Gesetz zur Regelung erforderlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wichtig ist aber, dass Apotheken bei Patienten mit vielen Medikamenten die Wechselwirkungen prüfen und im Falle von Problemen dies mit dem Arzt besprechen“.


Kirsten Sucker-Sket


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