Landesapothekerkammer Baden-Württemberg

Kein Bedarf an alternativen Versorgungsstrukturen

Berlin - 15.08.2013, 13:19 Uhr


Der DocMorris-Apothekenbus sorgt weiterhin für Wirbel. Auch in Baden-Württemberg. Hier vermeldet die Landesapothekerkammer zwar, dass die Zahl der Apotheken im Ländle weiter sinkt. Zugleich betont sie aber: Die flächendeckende Versorgung ist nicht gefährdet. Schließlich gibt es Rezeptsammelstellen.

DocMorris beschwört derzeit „Versorgungslücken“ auf dem Land. In einem der gestern präsentierten DocMorris-Werbevideos muss eine alte Dame mit ihrem Rollator zunächst holprige Felder überwinden und setzt dann ihren Weg zur Apotheke als Tramperin fort. Die niederländische Versandapotheke zeichnet ein bewusst provokantes Bild – und will mit ihren Apothekenbussen Abhilfe schaffen.

Die neuesten Zahlen der LAK mögen auf den ersten Blick Futter geben: Im ersten Halbjahr 2013 sind schon wieder 22 Apotheken in Baden-Württemberg geschlossen worden – 2.648 sind es jetzt noch, der tiefste Stand seit 25 Jahren, so die LAK. Sie räumt auch ein: Mit den Schließungen wachsen für viele Menschen die Entfernungen zur nächstgelegenen Apotheke. Doch LAK-Geschäftsführer Dr. Karsten Diers weist darauf hin, dass die Kammer dort, wo die Wege zur nächstgelegenen Apotheke sehr weit sind, Rezeptsammelstellen genehmigen – 120 hiervor gibt es in Baden-Württemberg bereits. Die Belieferung mit den benötigten Arzneimitteln erfolge in der Regel noch am selben Tag. Diers kann daraus nur schlussfolgern: „Ein Bedarf an alternativen Versorgungsstrukturen existiert nicht!“

Zudem: Die Geschwindigkeit, mit der die Apothekenzahl in Baden-Württemberg sinkt, hat abgenommen. Im ersten Halbjahr 2012 lag das Minus noch bei 35 Apotheken. „Die wirtschaftliche Lage der Apotheken ist nach wie vor sehr schwierig" erklärt Diers. Ob sich die Honoraranpassung zum Jahresbeginn und die neue Notdienstpauschale positiv auf die Entwicklung der Apothekenzahl auswirken wird, müsse sich noch zeigen. 

Doch wie sich die Apotheken wirtschaftlich auch entwickeln mögen – für die LAK steht fest: Die Apotheken vor Ort haben kein Problem, die Menschen in Deutschland zu versorgen. Zudem verweist Diers darauf, dass neben der schnellen Lieferung auch immer eine Beratung des Patienten durch das Apothekenpersonal gewährleistet sei. „Ein entscheidender Vorteil gegenüber Internetapotheken“.


Kirsten Sucker-Sket


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