Mehr Geld für Ärzte: Kein Grund zum Aufschrei

„Die jetzt veröffentlichten Zahlen bestätigen, dass aus den Portemonnaies der Beitragszahler ein sehr anständiges Honorar zu den niedergelassenen Ärzten fließt“, konstatiert Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes. Wenn einzelne Arztgruppen oder Ärzte ein zu geringes Honorar erhielten, sei dies ein Verteilungsproblem innerhalb der Ärzteschaft. „Die Ärztevertreter müssen sich fragen lassen ob es fair ist, wenn ein Radiologe in der Großstadt mehr als doppelt so viel verdient wie ein Landarzt“, so Lanz.

Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler betont, dass die vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen Überschüsse für die Jahre 2007 bis 2011 einen jährlichen Zuwachs von vier Prozent bedeuteten. Nach Abzug des Inflationsausgleiches sei es gar nur eine reale Steigerung von jährlich zwei Prozent. „Ein Zuwachs in dieser Höhe ist nicht nur gerechtfertigt, sondern nach mehr als zwanzig Jahren strikter Budgetierung dringend erforderlich“, so Köhler. Er empfindet die nun veröffentlichten Zahlen als ein „richtiges Signal“ an junge Ärzte. Es bedürfe einer ausreichenden Finanzierung, wenn man diese Ärzte für die ambulante Versorgung gewinnen wolle.

Auch Köhler verweist nochmals darauf, dass vom Reingewinn, den das Statistische Bundesamt ausweist, diverse weitere Ausgaben abzuziehen sind: Etwa die Einkommenssteuer (rund 47.000 Euro), die Altersvorsorge  (etwa 18.000 Euro) sowie die Kranken- und Pflegeversicherung (8.000 Euro). Zudem müssten aus dem Betrag Investitionen für die Praxis bezahlt und Kredite getilgt werden.