Gesunde Ernährung

Mit Anthocyanen geben Diabetes

Karlsruhe - 21.08.2013, 12:02 Uhr


Ein Tierversuch zeigte, dass die reichliche Aufnahme von Anthocyanen mithilfe eines Obstsaftes die Lipidspiegel und das Fettsäurenspektrum positiv verändert. Ernährungswissenschaftler leiten daraus ab, dass anthocyanreiche Lebensmittel auch beim Menschen möglicherweise das Risiko für Typ 2 Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

Die Erfahrung lehrt, dass eine obst- und gemüsereiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 vermindert. Dies liegt teils daran, dass Personen, die sich gesund ernähren, meistens auch in anderer Hinsicht einen gesundheitsbewussten Lebensstil haben und zum Beispiel seltener übergewichtig sind. Zum anderen liegt es aber auch an den gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen von Obst und Gemüse. Welche Rolle speziell die Anthocyane spielen, hat das Max Rubner-Institut in Karlsruhe (MRI) mit Kooperationspartnern in Geisenheim, Gießen und Dortmund in einer Tierstudie untersucht.

Zehn Wochen lang erhielten zwei Gruppen von Ratten entweder einen naturbelassenen Trauben-Heidelbeer-Saft, der reich an Anthocyanen war, oder einen Trauben-Heidelbeer-Saft, aus dem die Anthocyane entfernt worden waren. Anschließend wurden die Lipidspiegel und die Fettsäurenspektren der Tiere untersucht, wobei sich deutliche Unterschiede in beiden Gruppen zeigten. Die Ratten der Verumgruppe hatten niedrigere Cholesterinspiegel und einen höheren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Fettsäurenspektrum als die Ratten der Kontrollgruppe. Des Weiteren hatten die Ratten der Verumgruppe niedrigere Serumspiegel bestimmter Botenstoffe, die bei Übergewicht vermehrt produziert werden und an der Entstehung Übergewicht-bedingter Krankheiten beteiligt sein sollen – so das MRI in einer Pressemitteilung vom 5. August.


Dr. Wolfgang Caesar