Gesundheit wählen

Zustimmung für Hennrich-Vorschläge

Berlin - 21.08.2013, 08:47 Uhr


Michael Hennrich, CDU-Kandidat im Wahlkreis Nürtingen, hat auf die Positionsabfrage der ABDA-Initiative „Gesundheit wählen“ geantwortet. Einige seiner Antworten stoßen im eigenen Bundesland auf besondere Zustimmung: Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, begrüßt insbesondere seine Vorschläge zur Ausweitung des Leistungskatalogs der Apotheker.

Der Christdemokrat spricht sich grundsätzlich für ein „möglichst schlank“ ausgestaltetes Gesundheitssystem aus, in dem die einzelnen Berufsgruppen „effektiv und effizient“ arbeiten können – auch die Apotheker. Die im Zusammenhang mit der neuen Apothekenbetriebsordnung zusätzlich anfallende Bürokratie könne durch vereinfachende Maßnahmen abgemildert werden. In strukturschwächeren Regionen muss aus seiner Sicht die Attraktivität des Apothekerberufs weiter gestärkt werden: Es könne daher darüber nachgedacht werden, andere Leistungen wie etwa das Medikationsmanagement in den Leistungskatalog der Apotheken aufzunehmen, so Hennrich.

LAV-Präsident Fritz Becker hält das für einen richtigen Ansatz. „Wir Apothekerinnen und Apotheker sind die Fachleute für das Arzneimittel und können unser Wissen um die Arznei, aber auch um unsere Patientinnen und Patienten noch stärker ausspielen, als wir das in der Vergangenheit haben zeigen können.“ Schon heute informierten die Apotheker umfänglich zu den einzelnen Arzneimitteln, so Becker weiter. „Ein strukturiertes Medikationsmanagement allerdings ist sehr viel aufwendiger, hat aber auch das Potential, den Patienten effektiver und dadurch auch für die Krankenkasse günstiger zu führen.“

Im Hinblick auf den demographischen Wandel will die CDU laut Hennrich sicherstellen, dass Menschen in ländlichen Regionen weiterhin möglichst nah eine Apotheke vorfinden. Ziel sei es, die Arzneimittelversorgung insbesondere in ländlichen Regionen zu sichern – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Apotheken. Daher könne „langfristig auch über zusätzliche Befugnisse für Apotheker nachgedacht werden“. Etwa das Ausstellen von Folgerezepten bei chronisch Erkrankten in Regionen mit dünnerer Arztpraxendichte. Gerade in strukturschwachen Regionen könne eine Erweiterung des Leistungsspektrums eine sinnvolle Möglichkeit zur Verbesserung oder Erleichterung der Versorgung der Patienten sein. Verschiedene Modelle werde man „in enger Abstimmung mit der Ärzteschaft“ und „in einer intensiven Diskussion mit der Apothekerschaft ergebnisoffen prüfen“.

Ein tragfähiger und guter Gedanke, um der zunehmenden ländlichen Ausdünnung von Gesundheitsleistungen entgegenzuwirken, findet Becker. „In der Schweiz ist die begrenzte und geregelte Ausstellung von Folgerezepten durch den Apotheker schon heute Realität. Warum sollte das in Deutschland nicht gehen? Wir Apotheker können mehr, als wir derzeit dürfen.“ Den LAV-Chef freut außerdem, dass Hennrich nicht dafür plädiert, die Arzneimittelversorgung in ländlichen Gebieten künftig gegebenenfalls mit Apothekenbussen durchzuführen. Becker: „Dieser derzeit gelegentlich diskutierte Vorschlag geht sowohl an den Bedürfnissen der Patienten als auch an den Versorgungsrealitäten einer qualifizierten Arzneimittelversorgung vorbei. Da freut es uns, dass ein politischer Gesundheitsexperte nicht auf die Show-Veranstaltung mancher interessierter Marktpartner hereinfällt!“


Juliane Ziegler


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