Halbjahresbilanz

Haniel kommt bei Schuldenabbau voran

Berlin - 30.08.2013, 09:23 Uhr


Das Ergebnis der Haniel-Gruppe, zu der auch der Stuttgarter Pharmahändler Celesio gehört, konnte im ersten Halbjahr 2013 deutlich gesteigert werden. Verantwortlich hierfür war nach Unternehmensangaben neben Effizienzsteigerungen in allen Geschäftsbereichen der Wegfall von Sonderaufwendungen, die im Vorjahr das Ergebnis belastet haben. Priorität besitzt nach wie vor der Schuldenabbau.

„2013 hat der Schuldenabbau weiterhin oberste Priorität für Haniel. Wir kommen hier gut voran und haben die Nettofinanzverschuldung der Holding auf 1,9 Milliarden Euro gesenkt“, erläutert Stephan Gemkow, Vorstandsvorsitzender von Haniel. Der Umsatz der Haniel-Gruppe ist im ersten Halbjahr 2013 auf 12,6 Milliarden Euro gesunken, im Vorjahreszeitraum betrug er 13,5 Milliarden Euro. Neben der Konjunktur wirkte sich vor allem der Verkauf der irischen und tschechischen Aktivitäten bei Celesio negativ aus. Bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte reduzierte sich der Umsatz der Haniel-Gruppe um vier Prozent. Dafür war vor allem ein Umsatzrückgang bei ELG verantwortlich, der durch schwächere Rohstoffpreise und -nachfrage verursacht wurde. Auch bei TAKKT machte sich die Konjunktur bemerkbar und führte akquisitions-bereinigt zu Umsatzverlusten – vor allem bei TAKKT EUROPE. Celesio verzeichnete ebenso niedrigere Umsätze. Neben einem rückläufigen Markt in Frankreich waren dafür auch Einsparungen im Gesundheitswesen in mehreren Ländern verantwortlich. Bei CWS-boco blieb das Servicegeschäft erfreulich stabil, die Handelsumsätze gingen dagegen konjunkturbedingt zurück.

Trotzdem erwirtschaftete die Haniel-Gruppe im ersten Halbjahr 2013 ein Operatives Ergebnis von 293 Millionen Euro und übertraf damit das Operative Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 275 Millionen Euro. Diese Verbesserung ist laut Firmenangaben auf Sonderaufwendungen für das Operational Excellence Programm und den Verkauf verschiedener Geschäftsaktivitäten bei Celesio zurückzuführen, die sich im Vorjahreszeitraum negativ ausgewirkt hatten. Das Operative Ergebnis der ELG fiel aufgrund des mengen- und preisbedingten Umsatzrückgangs deutlich geringer aus als im Vorjahr. TAKKT erzielte zwar zusätzliche Ergebnisbeiträge aus den 2012 erworbenen Unternehmen – diese konnten allerdings die konjunkturbedingt rückläufige Geschäftsentwicklung insbesondere in Europa nicht vollständig kompensieren. CWS-boco ist es hingegen gelungen, trotz der geringeren Umsätze das operative Ergebnis leicht zu steigern.

Das Ergebnis vor Steuern, das neben dem operativen Ergebnis das Beteiligungsergebnis und das Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet, lag mit 143 Millionen Euro erheblich über dem des Vorjahrs von 11 Millionen Euro. Der Anstieg resultiert – neben dem höheren operativen Ergebnis – sowohl aus einem höheren Beteiligungsergebnis als auch einem verbesserten Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit.

Das höhere Beteiligungsergebnis war dabei überwiegend auf das Metro-Engagement zurückzuführen. Das Geschäft der METRO GROUP war im ersten Halbjahr 2013 durch eine verschlechterte Konsumstimmung insbesondere in den südeuropäischen Ländern beeinträchtigt. Dennoch fiel der Ergebnisbeitrag aus dem Metro-Engagement für Haniel höher aus als im Vorjahr.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet Haniel weiterhin schwierige konjunkturelle Bedingungen vor allem in Europa. „Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleibt anfällig für externe Störungen. Wir sind aber zuversichtlich, das Geschäftsjahr 2013 mit einem deutlich positiven Ergebnis vor Steuern abschließen zu können“, so Stephan Gemkow.


Lothar Klein