Deutscher Apothekertag

ABDA will Facebook-Kommentare nicht deaktivieren

Berlin - 05.09.2013, 09:20 Uhr


Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) will die Kommentarfunktion auf ihrer Facebook-Seite nicht stilllegen. Stattdessen sollen Regeln für den sachlichen Umgang mit dem Diskussionsforum geschaffen werden. Damit lehnt der Geschäftsführende ABDA-Vorstand einen Beschlussvorschlag des DAT vom Herbst 2012 ab, der zur Beratung in die Ausschüsse verwiesen worden war. Darin hatten die Delegierten angesichts der ausufernden und teilweise beleidigenden Kommentare ein Abschalten der Kommentarfunktion gefordert.

„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker spricht sich dafür aus, die Diskussion im Berufsstand, gerade auch in den elektronischen Medien, zu versachlichen“, hieß es im DAT-Antrag aus dem Jahr 2012. Damit distanziere man sich entschieden von den teilweise persönlich beleidigenden und diffamierenden Äußerungen in verschiedenen Internetforen. Der dort praktizierte Stil werde in der Öffentlichkeit und auch von Vertretern der Politik wahrgenommen und schade dem gesamten Berufsstand und dem Ansehen der Apotheker in Deutschland erheblich. „Um die Versachlichung der Diskussion zu fördern, wird die ABDA aufgefordert, die Kommentierungsfunktion auf der eigenen Facebook-Seite zu deaktivieren“, lautete die Forderung. Gleichzeitig verlangten die Delegierten die Einrichtung eines Diskussionsforums im internen Bereich der ABDA-Seite, um weitere Diskussionen berufsintern zu ermöglichen und zu fördern. 

Der Antrag war von der Hauptversammlung in den Ausschuss verwiesen worden. Die Mitgliederversammlung der ABDA bestimmte den Geschäftsführenden Vorstand der ABDA als zuständigen Ausschuss. Dieser überwies daraufhin den Antrag zur Beratung an den PR-Ausschuss. Der PR-Ausschuss sprach sich gegen die vollständige Deaktivierung der Kommentierungsmöglichkeit aus. „Hauptargument war der mit der Abschaltung verbundene Verlust einer modernen Kommunikationsmöglichkeit, die die Chance bietet, insbesondere jüngere Zielgruppen anzusprechen und die Kampagnenfähigkeit der ABDA zu steigern“, heißt es im Fortschreibungsbericht der ABDA für den kommenden DAT Mitte September in Düsseldorf. 

Statt der Deaktivierung sollen Maßnahmen für den Umgang mit unsachlichen Kommentierungen getroffen werden, zum Beispiel die Aufstellung einer „Netiquette“, einer Black List, von Blockierungen und Leitlinien für die redaktionelle Betreuung. Für den kommenden DAT empfiehlt der Geschäftsführende Vorstand der Mitgliederversammlung, die Kommentierungsfunktion auf der Facebook-Seite der ABDA „bis auf Weiteres“ offen zu halten und zugleich Maßnahmen für den Umgang mit unsachlichen Kommentierungen zu treffen.


Lothar Klein


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