DAZ-Interview

Schmidt-Zensuren für Koalition: Benehmen gut, Sparpolitik katastrophal

Berlin - 05.09.2013, 11:19 Uhr


Kurz vor dem nächsten Deutschen Apothekertag in Düsseldorf und vor der anstehenden Bundestagswahl hat ABDA-Präsident Friedemann Schmidt im DAZ-Interview eine politische Bilanz der ablaufenden Wahlperiode gezogen. Seine Zensuren für die Arbeit der Bundesregierung: Benehmen gut, Sparpolitik katastrophal.

„Ich kann nicht nur eine Note geben“, antwortete Schmidt auf die Frage nach Zensuren für Gesundheitspolitik der Union/FDP-Regierung. In den verantwortlichen Gesundheitspolitikern von Union und FDP und in Minister Daniel Bahr habe er persönlich zwar „immer verständnisvolle und gute Gesprächspartner gefunden“, seitdem er im Amt sei. Der ABDA-Präsident: „Mein Eindruck ist, dass sich das Verständnis für unseren Berufsstand verbessert hat. Daher würde ich für die Kommunikationsfähigkeit eine Zwei plus geben.“

Total anders bewertet Schmidt vor allem die Sparpolitik des FDP-geführten Bundesgesundheitsministeriums. Für das Jahr 2013 mit der neuen Notdienstpauschale sei er zwar „ebenfalls zufrieden“. Aber: „Vorher war das eine Katastrophe“, so Schmidt, „für die Sparpolitik des AMNOG gibt es von mir eine Vier minus, nein eigentlich eine glatte Fünf. Die AMNOG-Belastungen sind für die Apotheker die schlimmsten wirtschaftlichen Einschnitte gewesen, an die ich mich erinnern kann. Da haben die Politiker nicht verstanden, was sie gemacht haben oder bewusst in Kauf genommen, dass Apotheken schließen mussten. Das verstehe ich bis heute nicht.“


Lothar Klein