Gesundheit Wählen

Bahr antwortet brav auf ABDA-Fragen

Berlin - 13.09.2013, 14:03 Uhr


Zuletzt hatte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr den GKV-Spitzenverband hart kritisiert. Im DAZ-Interview kündigte der FDP-Minister sogar an, die Macht des Kassenverbandes zu stutzen. In seinen Antworten auf die Fragen der ABDA-Initiative „Gesundheit Wählen“ antwortet der Wahlkämpfer brav und ohne anzuecken: „Die Selbstverwaltung ist eine tragende Säule unseres Gesundheitssystems.“

Die FDP stehe uneingeschränkt für eine starke Selbstverwaltung. Die Selbstverwaltungspartner hätten in der Vergangenheit „immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, trotz häufig diametraler Interessen tragfähige Kompromisse zu finden.“ Im DAZ-Interview hatte Bahr noch den GKV-Spitzenverband als Teil der Selbstverwaltung hart kritisiert: Er erlebe, „dass sich der GKV-Spitzenverband immer weiter von den Interessen der einzelnen Krankenkasse löst. Das darf nicht sein“, so Bahr zur Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ). Bahr warf dem GKV-Spitzenverband vor, an den Interessen der Patienten vorbei Politik zu machen. 

Auch in seinen anderen Antworten auf die ABDA-Fragen vermeidet der Bundesgesundheitsminister konfliktträchtige Antworten: Um die Qualität und Wirtschaftlichkeit bei der Versorgung mit Arzneimitteln – auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung und Zunahme von multimorbiden Patienten – weiter zu verbessern, habe sich die FDP im Rahmen der Beratungen zum GKV-Versorgungsstrukturgesetz für die Schaffung einer Modellklausel eingesetzt, so Bahr, mit der neue Wege zur Förderung der patientenorientierten Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker erprobt werden sollten. Entsprechende Modellvorhaben sollten zur Verbesserung der Therapietreue der Patienten beitragen und die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern. Im DAZ-Interview äußerte sich Bahr noch enttäuscht, dass das ABDA/KBV-Modell nur schleppend vorankommt. 

Dafür macht Bahr den Apothekern jetzt Komplimente: „Die freiberuflich tätigen Apothekerinnen und Apotheker erbringen einen wichtigen Beitrag für eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung. Die Kernkompetenz der Apotheker liegt in der pharmakologischen Betreuung der Patienten und der qualifizierten Arzneimittelberatung. Diese gilt es, in der gewohnten Qualität aufrechtzuerhalten und weiter zu fördern.“ Die FDP sehe keinen Anlass, das derzeitige System der Arzneimittelversorgung durch die inhabergeführte Apotheke zu ändern. Es bleibe alleinige Aufgabe der inhabergeführten Apotheken, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Insgesamt bestehe durch die Apothekenpflicht, den Schutz der Freiberuflichkeit und die staatlich garantierten Vergütungen ein verlässlicher Rahmen für die Tätigkeit der Apotheken. Bahr: „Daran wollen wir festhalten. Nur die FDP steht für das Fremd- und Mehrbesitzverbot, damit die gute Arzneiversorgung erhalten bleibt.“


Lothar Klein