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DAZ.TV / Bahr auf dem Apothekertag
Kein Automatismus beim Honorar, aber regelmäßige Anpassung
Dafür gab‘s Applaus: Mit einer Anpassung des Apothekerhonorars dürfe nicht wieder zehn Jahre gewartet werden, so Daniel Bahr auf dem Deutschen Apothekertag. Skeptisch sehe er allerdings Forderungen, das Honorar automatisch anzupassen. Er könne sich eher vorstellen, regelmäßig in jeder Legislaturperiode einen Blick darauf zu werfen.
Das heutige Fixhonorar des Apothekers sieht der Gesundheitsminister begründet in den vielen Gemeinwohlaufgaben des Apothekers wie Notdienst und Rezepturanfertigung. Außerdem: „Das Fixum und das Fremd- und Mehrbesitzverbot gehören zusammen“. Deshalb warnte er davor, nicht so sehr in eine Diskussion über Einzelvergütungen einzusteigen, denn eine solche Diskussion könnte das Nachdenken über Ketten aufleben lassen. Die Apotheker sollten daher gut nachdenken, bevor sie Einzelvergütungen forderten.
In seinem Grußwort hob Bahr heraus, dass man sehr wohl zur Freiberuflichkeit des Apothekerberufs stehe – nicht zum Schutz des Apothekers, sondern aus Überzeugung, dass das Fremd- und Mehrbesitzverbot für die Arzneimittelversorgung, für das Gemeinwohl das Richtige sei. In Deutschland gebe es genug Wettbewerb auf dem Apothekenmarkt durch die Niederlassungsfreiheit – Apotheken in Ländern mit Ketten seien zum Teil nicht einem solchen Wettbewerb ausgesetzt wie in Deutschland.
Allerdings: „Der Gesundheitsminister kann keine Garantie für alle Apotheken geben“, so Bahr, „eine Apotheke muss sich im Wettbewerb behaupten.“ Er stelle fest, dass die Zahl der Apotheken zwar zurückgehe, aber eine flächendeckende Versorgung sei dennoch gegeben.
Zur Apothekenbetriebsordnung merkte Bahr rückblickend an, dass er sich ursprünglich für eine Liberalisierung eingesetzt habe. Er habe sich allerdings von der Apothekerführung überzeugen lassen, dass höhere Anforderungen an die Apotheke und höhere Standards einen besonderen Schutz darstellten: Man dürfe nicht in Richtung „Apotheke light“ gehen. An der Basis habe es für die neue Verordnung daher nicht immer Begeisterung gegeben, „aber die Spitze wollte es so“, entschuldigte sich Bahr.
Immerhin, man habe damit eine hohe Qualität an Beratung erreicht, die Schutz vor Ausfransungen biete. „Ich sehe es skeptisch, wenn man mit Büsschen in Gemeinden fahren will“, so Bahr. Vor diesem Hintergrund sei es gut, dass hohe Anforderungen an die Versorgung durch die Apotheken gestellt würden.
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Düsseldorf - 18.09.2013, 16:43 Uhr