Honorarverhandlungen

Drei Prozent mehr für Kassenärzte

Berlin - 26.09.2013, 16:16 Uhr


Das Honorar für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten wird 2014 um eine Korridorsumme zwischen 590 und 800 Millionen Euro steigen. Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung meldet, einigte sie sich mit dem GKV-Spitzenverband auf diesen Honoraranstieg für das kommende Jahr. Er entspricht einem Plus von rund drei Prozent.

„Die Kostensteigerungen in den Praxen sind durch eine Erhöhung des Orientierungswertes um 1,3 Prozent auf einen Betrag von 10,13 Cent berücksichtigt worden“, erläuterte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler. Der Orientierungswert wirke auf die Morbiditätsorientierte Gesamtvergütung, auf die Extrabudgetäre Gesamtvergütung sowie auf die förderungswürdigen Leistungen.

Mit der Steigerung ist die Vereinbarung eines Routineverfahrens für den Inflationsausgleich in den Praxen verbunden, der laut Köhler zumindest einen Teil der steigenden Kosten in den nächsten Jahren auffangen kann. Außerdem verständigten sich beide Seiten auf eine weitere Förderung der Grundversorgung um 140 Millionen Euro, die jeweils hälftig dem hausärztlichen und fachärztlichen Bereich zugutekommen sollen. „Wir brauchen niedergelassene Ärzte für die wohnortnahe Versorgung vor Ort“, erläuterte KBV-Vorstand Regina Feldmann.

Über die Ausdeckelung zusätzlicher ärztlicher Leistungen wurde nicht entschieden – der Bewertungsausschuss soll diese aber im nächsten Jahr anhand von Versorgungszielen, die KBV und GKV-Spitzenverband vereinbaren müssen, für 2015 überprüfen. „Der nächste Schritt hin zu einer planbaren festen Einzelleistungsvergütung ist damit leider verschoben worden“, sagte KBV-Chef Köhler. „Die ärztliche Selbstverwaltung muss jetzt vorbereitende Maßnahmen treffen, um dieses Ziel im nächsten Jahr durchzusetzen.“

Der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Honorarentwicklung findet seiner Meinung nach keinen Anschluss an die Kostenentwicklung. Der von den Krankenkassen kalkulierte Anstieg um 800 Millionen Euro sei „schlichtweg falsch“, weil diese Zahl die regionalen Ergebnisse enthalte, die erst noch verhandelt werden müssten. Dabei habe man im letzten Jahr doch gesehen, wie die Krankenkassen die Verhandlungen „systematisch blockiert“ hätten. Er hält zudem den Einstieg in die Ausbudgetierung der haus- und fachärztlichen Grundleistungen für „unbedingt notwendig“ – um den Ärzten in der Grundversorgung das Morbiditätsrisisiko abzunehmen.


DAZ.online


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