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Neuer AOK-Inko-Vertrag
LAV tritt „mit Bauchschmerzen“ bei
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) tritt dem neuen Hilfsmittelversorgungsvertrag der AOK Baden-Württemberg über aufsaugende Inkontinenzprodukte bei. „Wir treten bei – allerdings mit deutlichen Bauchschmerzen“, erklärt LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth. Eine grundsätzliche Empfehlung zum Beitritt will der Verband aber nicht aussprechen.
Die Vertragskonditionen hätten sich signifikant verschlechtert, beklagt Hofferberth. Insgesamt sei der Vertrag nach dem Motto „Friss oder stirb“ verfasst worden. „Bereits beim Altvertrag vor drei Jahren war die AOK nicht wirklich an einer echten Verhandlungslösung interessiert – und auch dieses Mal scheiterte eine aus unserer Sicht vernünftige Kompromisslösung vor allem am Preis“, so die Geschäftsführerin. Letztlich will der Verband aber seinen dem Vertrag beitretenden Mitgliedern Unterstützung anbieten. Das sei ohne den eigenen Beitritt für den Verband nicht vollumfänglich leistbar, so die Geschäftsführerin.
Eine grundsätzliche Empfehlung zum Vertragsbeitritt gibt es vom Verband aber nicht: „Hier muss jede Apotheke genau hinschauen, ob sie die Versorgung nach den neuen Bedingung tatsächlich leisten kann und will“, meint Hofferberth. Sie gibt zu bedenken, dass der Versorgung die Verpflichtung vorgeschaltet ist, für einen Patienten eine individuelle Bedarfsermittlung zu leisten und zu protokollieren. „Für die dann ausgewählte Produktqualität ist die Apotheke verantwortlich – und auch für eine sehr schnelle und fristgerechte Lieferung der Produkte innerhalb von zwei Werktagen.“
Insgesamt sieht Hofferberth den neuen Versorgungsvertrag kritisch. „Bei einer abgesenkten Pauschalvergütung wachsen die Anforderungen hinsichtlich der zu erbringenden Leistungen deutlich und bürden der Apotheke zusätzliche höhere Risiken auf.“ Der Verband hat nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, seine Mitglieder über den neuen Vertrag zu informieren. Auf den morgen beginnenden 22 regionalen LAV-Treffen soll der Vertrag ebenfalls intensiv mit den Mitgliedern besprochen werden.
Berlin - 30.09.2013, 13:53 Uhr