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Rote-Hand-Brief
Rhesonativ nur noch intramuskulär
Der Antikörper Rhesonativ® gegen das Rh-(D)- Antigen menschlicher Erythrozyten (Rhesusfaktor) ist ausschließlich zur intramuskulären Applikation zugelassen. Die Möglichkeit, Rhesonativ® subkutan zu verabreichen, entfällt. Darüber informiert der Hersteller in einem aktuellen Rote-Hand-Brief.
Trägt eine Person auf der Oberfläche ihrer Erythrozyten das Rhesusfaktor-D-Antigen, so ist sie Rhesus-positiv (Rh), trägt sie es nicht, ist sie dementsprechend Rhesus-negativ (rh). Kommt Rhesus-negatives Blut in Kontakt mit Rhesus-positivem, beispielsweise bei der Geburt eines Rhesus-positiven Kindes durch eine Rhesus-negative Frau oder einer Bluttransfusion, werden Antikörper gegen das Rhesusfaktor-D-Antigen gebildet. Kommt es bei einer zweiten Schwangerschaft oder einer wiederholten Bluttransfusion zu einem weiteren Blut-Kontakt, wird eine lebensbedrohliche Antigen-Antikörper-Reaktion ausgelöst. Diese führt zu Hämagglutination (Spenderblutempfänger) oder Hämolyse (Kind). Die passive Immunisierung mit Anti-D-Immunglobulinen verhindert in mehr als 99 Prozent der Fälle eine Antikörperbildung. Voraussetzung ist allerdings, dass eine ausreichende Dosis an Anti-D-Immunglobulinen rechtzeitig vor einem Kontakt mit Rhesus-positiven Erythrozyten gegeben wird.
Rhesonativ® ist ein spezifischer Antikörper (IgG) gegen das Rh (D)- Antigen menschlicher Erythrozyten, der für diese passive Immunisierung eingesetzt wird. Bisher konnte Anti-D-Immunglobulin (Rhesonativ®) intramuskulär oder, falls eine intramuskuläre Injektion kontraindiziert war (zum Beispiel bei schwerer Thrombozytopenie oder bei anderen Gerinnungsstörungen), subkutan verabreicht werden. Letztere Alternative fällt aufgrund einer Änderung der geltenden Monografie des Europäischen Arzneibuchs für subkutane Immunglobuline in Zukunft weg. Zugelassen ist ausschließlich die intramuskuläre Injektion. Darüber informierte der Hersteller in einem aktuellen Rote-Hand-Brief. Die Fach- und die Gebrauchsinformation wurde entsprechend angepasst.
Quelle: AkdÄ Drug Safety Mail | 55–2013
21.10.2013, 11:45 Uhr