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TK-Stressstudie
Work-Life-Balance entscheidend
„Deutschland ist stark gestresst“, erklärte der Vorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, bei der Vorstellung der TK-Stressstudie „Bleib locker, Deutschland!“ heute in Berlin. Das persönliche Stressempfinden habe in den letzten Jahren besonders im Job deutlich zugenommen. Doch Stress ist nicht per se negativ, betont der TK-Chef – entscheidend sei der persönliche Ausgleich.
Laut der Umfrage fühlen sich inzwischen 26 Prozent der Berufstätigen häufig, 44 Prozent manchmal, 26 Prozent selten und nur 4 Prozent nie gestresst. 67 Prozent gaben außerdem an, heute mehr Stress zu haben als vor drei Jahren, nur 33 Prozent empfinden das nicht so. Etwas häufiger fühlen sich Frauen gestresst (63%; Männer 52%). Im Vergleich ist es insbesondere die sogenannte Sandwich-Generation der 26 bis 45-Jährigen (80%), die mehr unter Druck steht als der Rest. Wahrscheinlich, weil sie sich oft gleichzeitig um Beruf, Kinder und die Pflege der Eltern kümmern muss.
Auf Platz eins der Stresstreiber stehen der Job bzw. Schule oder Studium (47%), gefolgt von hohen Ansprüchen an sich selbst (41%), privaten Konflikten (34%), der Krankheit eines nahestehenden Menschen (32%), Geldsorgen (27%), dem Haushalt (23%) und der Kindererziehung (22%). Zu viel Stress kann krank machen: Je höher der Stresslevel, desto wahrscheinlicher kommt es zu physischen oder psychischen Beschwerden. So gaben beispielsweise 28 Prozent der Befragten mit einem hohen Stresslevel an, an Depressionen zu leiden, während es bei den weniger gestressten Befragten lediglich 5 Prozent waren.
Doch Stress muss nicht zwingend negativ sein, betont TK-Chef Baas. Jeder fünfte Berufstätige laufe unter Druck auch erst richtig zu Hochform auf. Es komme entscheidend darauf an, über genügend Ressourcen zu verfügen, die man dem Stress entgegensetzen könne. Am Ende müsse die Work-Life-Balance stimmen. Dem stimmte der ehemalige Skisprungweltmeister Sven Hannawald zu, den ein psychischer Zusammenbruch auf dem Höhepunkt seiner Karriere ausbremste. Er empfiehlt, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, wenn der persönlich empfundene Druck zu groß wird.
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Berlin - 30.10.2013, 14:28 Uhr