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Prozessauftakt in den Niederlanden
Skandalarzt vor Gericht
Vor dem Strafgericht im niederländischen Almelo hat heute der Prozess gegen den Skandalarzt Ernst Jansen begonnen. Der Neurologe, der auch jahrelang in Deutschland ohne gültige Zulassung praktizierte, soll bei dutzenden Patienten Fehldiagnosen gestellt und ihnen schwere Schäden zugefügt haben.
Nach Ansicht der Anklage attestierte der Arzt den Patienten absichtlich unheilbare Krankheiten wie Alzheimer, obwohl das nicht stimmte. Eine Frau beging nach der Diagnose Selbstmord. Jansen weist diese Anschuldigungen zurück. Im wohl größten medizinischen Strafprozess der Niederlande muss sich der Arzt auch wegen Diebstahls, Urkundenfälschung und Veruntreuung verantworten. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Jahren.
Bis Anfang 2013 praktizierte Jansen, den niederländische Medien „Dr. Frankenstein“ tauften, auch an deutschen Kliniken. Dort wurde ebenfalls Anzeige erstattet. Patienten hatten sich an Behörden, Medien und die Kliniken gewandt und von Komplikationen nach einer Behandlung durch den Arzt berichtet. Um die deutschen Fälle geht es in Almelo aber nicht. Bereits am vergangenen Freitag begann in den Niederlanden ein Disziplinarverfahren gegen Jansen.
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Almelo/Berlin - 04.11.2013, 11:06 Uhr