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NAV-Virchow-Bund
Mehr Qualität statt GKV-Preisdumping
Der NAV-Virchow-Bund hat die gesetzlichen Krankenkassen aufgefordert, sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: die Mitgestaltung der Patientenversorgung. „Die Fixierung der Krankenkassen auf reine Sparkonzepte muss beendet werden“, forderten die Delegierten der Bundeshauptversammlung am vergangenen Wochenende. Populäres Beispiel: exklusive Impfstoff-Rabattverträge – sie störten die Prävention und sollten daher vom Gesetzgeber unterbunden werden.
Der Verband der niedergelassenen Ärzte fordert von den Kassen, sich stärker auf die Qualität als auf die Preise von Leistungen zu konzentrieren. Zurzeit diene die Forderung der GKV nach mehr Qualität häufig nur dem Preisdumping. Doch: „Der Qualitätswettbewerb ist ein besseres Mittel zur Versorgungsoptimierung und Weiterentwicklung des Gesundheitswesens als der bisher praktizierte Preiswettbewerb“ – hierfür müssten spezielle Anreize gesetzt werden, etwa mit qualitätsbezogenen Vergütungssystemen. Sollten die gesetzlichen Krankenkassen ihr Wettbewerbsverhalten nicht ändern, müsse der Gesetzgeber einschreiten, fordern die Delegierten.
Des Weiteren kritisieren sie exklusive Rabattverträge mit einzelnen Herstellern und Anbietermonopole bei Impfstoffen – sie stünden den Präventionsbemühungen im Gesundheitswesen diametral entgegen und müssten daher vom Gesetzgeber unterbunden werden. Dieses Vorgehen der Kassen sei unverantwortlich und beweise, dass einzig der Aspekt der Kostendämpfung im Mittelpunkt stehe. „Ein Impfchaos wie bei der verzögerten Grippeschutzimpfung in mehreren Bundesländern im vergangenen Herbst darf sich niemals mehr wiederholen“, betonen die Ärzte – es sei Aufgabe der Politik, hier umgehend nachzuregulieren. So könnten statt Rabattverträgen auch Preisobergrenzen innerhalb der Preisspannen vergleichbarer europäischer Länder verordnet werden, um einer ungebremsten Preisentwicklung entgegenwirken zu können.
Berlin - 12.11.2013, 10:32 Uhr