GfK-Studie

Jede 4. Apotheke mit Schwerpunkt Homöopathie

Berlin - 18.11.2013, 12:12 Uhr


Die Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln ist innerhalb der letzten zehn Jahre gestiegen. Das sagen 90 Prozent von 200 befragten Apothekerinnen und Apothekern aus öffentlichen Apotheken. Die vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Auftrag gegebene Studie untersuchte im August 2013 den Status von homöopathischen Arzneimitteln in der Offizin-Apotheke.

Die repräsentative Befragung wurde von der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK Health) durchgeführt. Dr. Barbara Steinhoff, Leiterin der Abteilung Pflanzliche und Homöopathische Arzneimittel im BAH, sieht in den Ergebnissen einen Beleg für den auch „gefühlt hohen Stellenwert der Homöopathie in Deutschland“. Besonders deutlich belege die hohe Akzeptanz homöopathischer Arzneimittel, dass bereits 23 Prozent, also jede vierte Apotheke in Deutschland, Homöopathie als Schwerpunktthema nenne.

Dort werden zu 94 Prozent Homöopathika von Kunden mehrmals täglich nachgefragt. Im Durchschnitt aller Apotheken liegt der Wert bei 70 Prozent. In den Schwerpunktapotheken wird mit 96 Prozent ein intensiver Beratungsbedarf passend zur starken Kundenanfrage angegeben.

Immer wieder werde in der Homöopathie, die ja vor allem eine Erfahrungsmedizin sei, der Stellenwert von Studien diskutiert. Auch hierzu liefere die repräsentative GfK-Befragung eine eindeutige Tendenz, zumindest aus Sicht der Apotheker, so die Mitteilung. Denn 77 Prozent hielten ihre eigene Erfahrung für wichtiger als Studien. Für etwa jeden Fünften sei beides gleichwichtig. Der verbleibende Anteil der Apotheker stelle den Wert von Studien über ihre eigene Erfahrung.

Die Studie der GfK zeichnet zudem auch ein Bild vom Kunden, der Homöopathika in der Apotheke nachfragt: Er ist typischerweise weiblich, jung und bereits Mutter.

Empfiehlt der Apotheker Homöopathika, ist die mit 65 Prozent dabei häufigste Indikation eine Erkältung, gefolgt von Allergien. Platz drei belegen Insektenstiche, was laut Apothekerin Legner-Siegwart sicher dem Umfragemonat August geschuldet ist. Die weiteren Plätze belegen Verletzungen, Kopfschmerzen / Migräne, Kinderkrankheiten, nervöse Unruhe und Schmerzen.

Allerdings sehen 81 Prozent der fertigen Apotheker die Homöopathie in ihrem Studium nicht ausreichend berücksichtigt. Dementsprechend groß sei der Bedarf an Fortbildungsprogrammen, für die sich 75 Prozent interessieren.


Lothar Klein