Gute Vorsätze für 2014

Sport tut auch Krebspatienten gut

Berlin - 02.01.2014, 17:33 Uhr


Körperliche Aktivität kann nicht nur das Risiko, an Krebs zu erkranken, reduzieren, sondern hat auch einen direkten positiven Einfluss auf den Verlauf einer Tumorerkrankung. Sport kann darüber hinaus dazu beitragen, die Nebenwirkungen einer Therapie messbar zu verringern sowie Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein zu steigern. Dies zeigen neuere klinische Studien.

Rauchverzicht, Abnehmen, mehr Bewegung – die üblichen guten Vorsätze fürs neue Jahr lassen sich oft nur mit viel Mühe, wenn überhaupt, umsetzen. Für Krebspatienten kam das Vorhaben, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben, bisher ohnehin nicht infrage. Denn ärztlicherseits riet man ihnen früher von körperlicher Aktivität eher ab, da ein negativer Effekt auf den Verlauf der Erkrankung und die Therapie befürchtet wurde. Neuere Erkenntnisse aus zahlreichen Studien zeigen jedoch mittlerweile, dass komplett das Gegenteil der Fall ist, erläuterte Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthochschule Köln, Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin, in einem Interview. Sport habe nicht nur positive körperliche, sondern auch psychische und psychosoziale Effekte. So werde beispielsweise das Fatigue-Syndrom spürbar reduziert, Depressionen und Ängste minimiert und das Risiko für eine Isolation des Patienten aufgrund seiner Krankheit deutlich verringert. Sogar das Rückfallrisiko könnte durch Sport vermindert werden. Für diesen Zusammenhang liegen jedoch noch nicht genügend wissenschaftliche Daten vor, ergänzte Baumann, der auch Autor des Buches „Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie“ ist. Patienten, die bisher eher inaktiv waren, sollten seiner Ansicht nach so früh wie möglich nach Diagnosestellung beginnen, sich sportlich zu betätigen. Zuvor müsse auf jeden Fall der Arzt und ein Sporttherapeut konsultiert werden, um die richtige „Sport-Dosis“ herauszufinden.

Quelle: www.krebsgesellschaft.de


Dr. Claudia Bruhn