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TK-Studie
Telefoncoaching hilft Schwerkranken
Regelmäßige Betreuung per Telefon kann Schwerkranken helfen und gleichzeitig Kosten einsparen, insbesondere Krankenhauseinweisungen verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Gecoachte Patienten nähmen ihre Medikamente regelmäßiger ein, bewältigten ihre Krankheit insgesamt erfolgreicher und fühlten sich auch deutlich besser, erklärte TK-Chef Jens Baas.
Die Krankenkasse machte die konstante Betreuung als „Lücke im System“ aus, so Baas weiter. Der sprechenden Medizin fehle dafür einfach immer mehr die Zeit. Über 35.000 Diabetiker, Herzkranke und Bluthochdruckpatienten wurden daher von 16 Mitarbeitern der TK über mehrere Monate telefonisch begleitet. Sie wurden von Krankenschwestern, Pflegekräften oder Psychologen alle zwei Wochen am Telefon beraten. Dabei ging es unter anderem um die Themen Bewegung und Ernährung, die Einnahme von Medikamenten, das Trinkverhalten und das Rauchen.
Im Gegensatz zu den Patienten der nicht gecoachten Kontrollgruppe geht es den Gecoachten der Studie zufolge besser. Die professionelle Beratung und individuelle Anleitung motiviere die Patienten dazu, ihr Leben gesünder zu gestalten und die Veränderungen auch durchzuhalten, erklärte die Psychologin und Studienleiterin Dr. Babette Renneberg von der Freien Universität Berlin. Insbesondere Patienten mit Koronaren Herzkrankheiten und solche mit mehreren Krankheiten profitierten stark von der Betreuung.
Parallel zu ihrer psychologischen Untersuchung analysierten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf die Entwicklung der Krankheitskosten – mit dem Ergebnis, dass das Coaching tatsächlich dabei hilft, Geld einzusparen: Nämlich wenn damit eine Eskalation im jeweiligen Krankheitsverlauf vermieden werden kann, erklärte der Gesundheitsökonom Dr. Hans-Helmut König. Die Entwicklung der Gesamtkosten bei den Gecoachten war günstiger als bei den nicht gecoachten Patienten der Kontrollgruppe. Besonders bei den Krankenhauskosten zeigten sich Einspareffekte.
Das erspare den Betroffenen unnötiges Leid und der Versichertengemeinschaft viel Geld, bilanzierte der TK-Chef. Das Coaching rechne sich also unterm Strich. Für das Gesundheitscoaching investierte die Kasse nach eigenen Angaben etwa eine Million Euro. Das Projekt soll laut Baas weitergeführt werden, auch um Langzeitergebnisse zu gewinnen. Neben der ärztlichen und medikamentösen Therapie sei die Selbstwirksamkeit der Patienten wichtig. Die Bedeutung von Angeboten, die auf die Eigenverantwortung der Menschen zielten, werde in Zukunft wachsen, betonte er.
Berlin - 22.01.2014, 13:59 Uhr