Chronische Rhinosinusitis

Vorsicht mit Schnupfensprays

07.02.2014, 15:10 Uhr


In der Therapie der chronischen Rhinosinusitis werden oft entzündungshemmende Glucocorticoide in die Nase appliziert, um eine lokale Wirkung zu erzielen. Australische Wissenschaftler haben nun gezeigt, dass diese Sprays durch die Anwendung in der Nasenhöhle kreuzkontaminiert werden können.

Sie zeigten, dass die Keime den Heilungsverlauf einer chronischen Rhinosinusitis beeinflussen bzw. sogar zu Therapieresistenzen führen können. Für ihre prospektive klinische Studie wurden insgesamt 25 Patienten mit chronischer Rhinosinusitis beobachtet, die zur Behandlung ihrer Beschwerden mindestens zwei Wochen lang täglich dasselbe Fluticason- bzw. Mometason-haltige Nasenspray benutzten. Die Forscher untersuchten dabei eine mögliche Verunreinigung der Sprühflaschen durch eventuelle Kreuzkontamination und entnahmen Abstriche aus der Nase sowie von der Düsenspitze. Tatsächlich fanden sich meist Koagulase-negative Staphylokokken im Nasenvorhof sowie auch teilweise im mittleren Nasengang. Bei 18 Patienten war darüber hinaus auch die Spitze der Sprayflasche mit pathogenen Mikroben belastet. Der Flascheninhalt war nach mikrobiologischer Untersuchung dagegen keimfrei. Bei insgesamt sieben Patienten wurde Staphylococcus aureus nachgewiesen, der beim Menschen eventuell an der Entstehung einer chronischen Rhinosinusitis beteiligt ist. Bei fünf dieser Patienten konnte der Keim auch auf der Düsenspitze nachgewiesen werden. Ein großer Teil der mit den Staphylococcus aureus infizierten Probanden übertrug demnach diesen auch auf ihr Nasenspray und könnte sich somit wieder reinfizieren. Daher sollte bei der Abgabe von Nasenspray oder -Tropfen immer darauf hingewiesen werden, dass Mehrdosenbehältnisse nur von einer Person benutzt werden sollen! Eine regelmäßige Reinigung der Düsenspitze mit kochendem Wasser oder zumindest ein Abwischen mit einem Taschentuch sollte selbstverständlich sein.

Quelle: Said A. Reinfektion durch Nasensprays. Kontaminierte Sprays stören Heilung bei chronischer Rhinosinusitis,  DAZ 2014, Nr. 6, 332-33. 


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