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Nanopartikel
Targeting ohne Liganden
Chemiker der Universität Freiburg haben Nanopartikel (NP) entwickelt, die aufgrund ihrer biophysikalischen Eigenschaften gezielt in Gefäßendothelzellen von Tumoren eindringen. Bisher war ein NP-Targeting nur mithilfe von spezifischen Liganden möglich.
Die hohe Affinität dieser Nanopartikel zu Gefäßendothelzellen von Tumoren beruht nicht auf besonderen molekularen Strukturen an ihrer Oberfläche, die als Liganden von Rezeptoren fungieren, sondern allein auf ihren biophysikalischen Eigenschaften. Die NP sind im Wesentlichen aus Lipiden und polymeren aromatischen Sulfonsäuren zusammengesetzt und verhalten sich als lipophile anionische Polyelektrolyte. Die Freiburger Forscher – Professor Prasad Shastri, Direktor des Instituts für Makromolekulare Chemie, und seine Doktoranden Julia Voigt und Jon Christensen – haben die Zusammensetzung der NP so variiert, dass sie sich an die Caveolae von Zellen anlagern und über diese in die Zellen eindringen. Caveolae sind 50 bis 100 nm große Einbuchtungen auf der Plasmamembran sowohl von Epithel- als auch von Endothelzellen, doch sind sie auf Endothelzellen sehr viel häufiger. NP mit Affinität zu Caveolae dringen deshalb mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in die Endothelzellen ein, wenn sie in ein Gewebe injiziert werden.
Die neuen NP könnten die Tumortherapie optimieren. Man könnte sie mit zytotoxischen Wirkstoffen beladen und dadurch die Blutgefäße im Tumor zerstören; ohne Anschluss an den Blutkreislauf würde der Stoffwechsel im Tumor zum Erliegen kommen und der Tumor zugrunde gehen.
FREIBURG - 14.02.2014, 16:06 Uhr