Schweiz

Swissmedic will Patienten einbinden

Remagen - 18.02.2014, 15:50 Uhr


Die schweizerische Zulassungs- und Kontrollbehörde für Arzneimittel Swissmedic möchte der Entwicklung der Patienten vom passiven Empfänger zum aktiven, gut informierten Anwender von Arzneimitteln Rechnung tragen. Sie stellt daher ihre Zusammenarbeit mit Patienten- und Verbraucherorganisationen neu auf.

Angeboten werden gezieltere und bessere Informationen und mehr Mitsprache, teilt die Behörde in einer Pressemeldung mit. Zum einen soll über einen Schnellzugriff auf der Swissmedic-Homepage ein definierter Bereich für Patienten und Verbraucher geschaffen werden, der einen direkten Zugang zu wichtigen Informationen ermöglicht. Dabei soll der Schwerpunkt auf den Zugang zu Arzneimitteln und die Arzneimittelsicherheit gelegt werden.

Zum anderen ist geplant, Vertreter von Patienten- und Verbraucherorganisationen in definierte Tätigkeitsbereiche von Swissmedic einzubinden. Diese aktive Einbeziehung soll in einem schrittweisen Prozess erfolgen, um auf beiden Seiten  notwendige Erfahrungen sammeln zu können. In einer Pilot-Phase will die Behörde für die Dauer von zwei Jahren als Plattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch eine gemeinsame Arbeitsgruppe einrichten. Deren Ergebnisse sollen danach anhand der jährlichen Tätigkeitsberichte mit Blick auf das angestrebte Ziel und eine gegebenenfalls notwendige Anpassung des Konzepts evaluiert werden.

Wie die Schweizer Behörde mitteilt, ist die Resonanz auf das Angebot bislang positiv. Interessierte Organisationen die in der Schweiz etabliert sind, haben nun die Möglichkeit, bis Mitte März 2014 einen Antrag zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe zu stellen.

Mit der Initiative folgt die Schweiz dem Beispiel einer Reihe anderer europäischer Zulassungsbehörden und -agenturen. Viele haben auf ihren Webseiten bereits Patienten-gerechte Portale eingerichtet, und die Europäische Arzneimittelagentur pflegt – allen voran –  bereits seit geraumer Zeit einen regelmäßigen Austausch mit Patientenorganisationen.


Dr. Helga Blasius