Sturzprophylaxe

Vorsichtig mit Antihypertonika bei Älteren

01.03.2014, 13:16 Uhr


In einer Studie konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Antihypertonika mit einer erhöhten Zahl von schweren Stürzen einhergeht.

In der Studie wurden 2009 in den USA fast 5000 Versicherte im Alter von über 70 Jahren nach ihrer Medikation befragt. 86% gaben an, wenigstens ein Antihypertensivum einzunehmen. In dem anschließenden Beobachtungszeitraum von drei Jahren stürzten 9% der älteren Patienten so schwer, dass eine medizinische Behandlung erforderlich wurde. Die adjustierte Auswertung der Daten ergab, dass eine moderate antihypertensive Therapie das Sturzrisiko um 40% erhöhte, bei einer hochdosierten Therapie war das Sturzrisiko um 28% erhöht. Die Autoren weisen darauf hin, dass diese Zahlen nicht belegen, dass die Antihypertensiva ursächlich für die Stürze waren. Aber die behandelnden Ärzte sollten ältere Patienten und deren Angehörige für eine mögliche Sturzgefahr sensibilisieren. Denn Stürze können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit älterer Menschen haben: Sie können zu Verletzungen, bleibenden Behinderungen bis hin zur Immobilität führen. Zudem sollte die Verschreibung der Antihypertonika regelmäßig überprüft werden. Denn ob der nachgewiesene kardiovaskuläre Nutzen, den eine antihypertensive Medikation bei Erwachsenen hat, über die Jahre auch bei den dann geriatrischen Patienten besteht, ist nicht belegt. Oft werden Verschreibungen bis ans Lebensende fortgeführt – und die damit verbundenen Risiken wie unerwünschte Wirkungen oder die Sturzgefahr zu wenig bedacht.

Quelle: Tinetti ME et al. Antihypertensive Medications and Serious Fall Injuries in a Nationally Representative Sample of Older Adults. JAMA Intern Med. Published online February 24, 2014. doi:10.1001/jamainternmed.2013.14764


Dr. Carolina Kusnick


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