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HAV ordnet Lieferengpässe
Im Schnitt 41 Defekte pro Apotheke
Der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands (HAV), Hans Rudolf Diefenbach, hatte Anfang Februar seine Kolleginnen und Kollegen aufgefordert, ihm von Lieferengpässen aus ihren Apotheken zu berichten. Den ganzen Februar über sammelte er Defektlisten. Von den 430 Apotheken, die ihm zuarbeiteten, sind 341 in Hessen ansässig, 89 in anderen Bundesländern. Ein erstes Ergebnis: Die teilnehmenden Apotheken hatten im Schnitt 41 Defekte.
Die nun ausgewerteten Listen betreffen den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 28. Februar 2014. Gemeldet wurden Engpässe, die länger als zwei Wochen andauerten – zumeist wurde dieser Zeitraum aber stark überschritten. Insgesamt 17.200 Einzeldaten hat der HAV am Ende gesammelt. Vor einer Auswertung im Detail kann Diefenbach schon jetzt sagen: Die Bandbreite der Ausfälle reicht quer durch jedes Pharmakologiebuch. Es sind nicht nur die immer wieder zitierten Schilddrüsenhormone, sondern auch Antibiotika, nicht-opioide Analgetika oder Antidiabetika, die fehlen. Und damit sind noch lange nicht alle genannt.
Die Politik sei dringend gefordert, dieser „völlig untragbaren Situation“ einen Riegel vorzuschieben, so Diefenbach. Dazu werde auch eine „Neubewertung des tragischen Kapitels „Rabattverträge“ notwendig sein. Gleiches gelte für Impfstoffe. Es sei völlig inakzeptabel, dass allein bei dieser Auswertung 19 verschiedene Impfstoffe nicht erhältlich waren.
Der HAV will in den kommenden Tagen eine detaillierte Auswertung der zugesandten Defektlisten bekannt geben.
Berlin - 10.03.2014, 14:41 Uhr