Transparenzbestrebungen

AkdÄ veröffentlicht Interessenkonflikte

Berlin - 11.03.2014, 15:58 Uhr


Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) will für mehr Transparenz sorgen und veröffentlicht ab sofort Interessenkonflikte ihrer ordentlichen Mitglieder. Künftig sollen auch Geldbeträge, die AkdÄ-Mitglieder von Arzneimittel- und Medizinprodukteherstellern für Vorträge, Beratungen, Fortbildungen oder wissenschaftliche Projekte erhalten haben, offengelegt werden.

Als Fachausschuss der Bundesärztekammer berät die AkdÄ die Bundesärztekammer (BÄK) in wissenschaftlichen Fragen des Arzneimittelwesens und bewertet unter anderem Arzneimittel. Vor diesem Hintergrund führen insbesondere finanzielle Beziehungen zu Pharmaunternehmen, Medizinprodukteherstellern oder Industrieverbänden zu Interessenkonflikten, die das Risiko einer unangemessenen Beeinflussung erhöhen, erklärt die AkdÄ in einer Mitteilung. Neben der Entwicklung von Regeln zum Umgang mit Interessenkonflikten will sie daher Interessenkonflikte veröffentlichen.

„Bei Mitgliedern der AkdÄ sind sowohl die Transparenz bei Interessenkonflikten als auch der korrekte Umgang mit ihnen eine wichtige Voraussetzung für eine unabhängige Bewertung von Arzneimitteln“, erklärt dazu der Vorsitzende der AkdÄ, Dr. Wolf-Dieter Ludwig. „Mit den aufgestellten Regeln zum Umgang mit Interessenkonflikten zeigen wir, dass es konstruktive Wege gibt, einerseits die Beeinflussung bei Bewertungen von Arzneimitteln durch die Industrie gering zu halten, gleichzeitig aber den wissenschaftlichen Fortschritt nicht zu behindern“, betont Dr. Klaus Lieb, Sprecher der Arbeitsgruppe Interessenkonflikte der AkdÄ.

Auf http://www.akdae.de/Kommission/Organisation/Mitglieder/OM/ sind die Kurzbiographien und Interessenkonflikt-Erklärungen der ordentlichen AkdÄ-Mitglieder aufgelistet. Um welche Beratertätigkeiten, Fortbildungsveranstaltungen, Vorträge, klinische Auftragsstudien oder anderen Forschungsvorhaben der Jahre 2010 bis 2013 es sich konkret handelt, wird bislang allerdings nicht ausgeführt – ebenso fehlen Angaben zu konkreten Geldbeträgen. Laut einem BÄK-Sprecher ist eine Veröffentlichung der Honorarbeträge ab 2015 geplant – rückwirkend für das Jahr 2014.


Juliane Ziegler