Österreich

Fälschungen aus dubiosen Vertriebskanälen

Remagen - 19.03.2014, 08:36 Uhr


Die österreichische Apothekerkammer warnt die Öffentlichkeit erneut vor den Risiken des Kaufs von Arzneimitteln aus dem Internet. Dank der hohen Sicherheitsstandards und der präzise kontrollierten Logistik sei in den Apotheken des Alpenlandes noch nie eine Fälschung aufgetreten. Nun sollen allerdings laut Medienberichten, auf die die Kammer in einer Pressemeldung verweist, ein Arzt und eine Arztpraxis betroffen sein.

Die österreichische Apothekerkammer engagiert sich seit Jahren für mehr Information und Aufklärung zu den Risiken von Medikamentenfälschungen und hat hierzu eigens eine Webseite www.auf-der-sicheren-seite.at eingerichtet. Dort wird ausgeführt, dass in Österreich im Jahr 2012 knapp 32.000 illegal eingeführte Medikamente beschlagnahmt wurden. Über 95 Prozent der über das Internet bestellten Präparate waren Fälschungen oder Substandard. Ein besonders spektakulärer Fall war eine Mischung von fein gemahlenem Ziegelstaub und gelber Farbe, wie sie für Bodenmarkierungen auf Straßen verwendet wird, um der Pille das charakteristische Aussehen des Originalprodukts zu geben. Für eine hübsch glänzende Oberfläche vollendete man das „Medikament“ mit einem Überzug aus Möbelpolitur.

Die Hitliste der vom Zoll beschlagnahmten gefälschten Arzneimittel wird nach wie vor von Lifestyle-Präparaten, hauptsächlich Potenzmitteln, Diätpillen und Haarwuchspräparaten, angeführt. 

Sehenswert ist das Kinospot-Video „Auf der sicheren Seite“, mit dem die Kammer drastisch und plakativ über die kriminellen Strukturen hinter den Arzneimittel-Fälschungen informiert: Warnung vor Arzneimittel-Fälschungen: Der Kinospot zur Kampagne


Dr. Helga Blasius