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Interessenkonflikte
MEZIS formuliert Kernforderungen
Die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte MEZIS („Mein Essen zahl ich selbst“) hat konkrete Forderungen an Ärzteschaft und Politik erarbeitet, um gegen den wachsenden Einfluss der Pharmahersteller auf ärztliches Handeln anzugehen. Diese formulierten die Mitglieder bei ihrer jährlichen Versammlung am vergangenen Wochenende in Augsburg in der „Augsburger Erklärung“.
„Die Gesundheit als öffentliches Gut zu schützen, verstehen wir als gesellschaftliche Aufgabe“, heißt es in der Präambel. Ärzte seien verpflichtet, ihr Können zum Wohle der Patienten einzusetzen, das erfordere eine besondere Vertrauensstellung. Diese seien „in einer Zeit zunehmender ‚Vermarktlichung‘ des Gesundheitswesens zu schützen“.
An die Ärzteschaft gerichtet fordert die Initiative daher, die Berufsordnungen so eindeutig zu formulieren, dass Zuwendungen der Pharma- und Medizinprodukteindustrie „in jedweder Form als nicht zulässig gelten“. Interessenkonflikte müssten generell offengelegt und verantwortungsvoll damit umgegangen werden. Des Weiteren sollten Autoren mit relevanten Interessenkonflikten bei der Entwicklung von Leitlinien ausgeschlossen werden. Fachgesellschaften, Berufsverbände und Standesvertretungen sollten herstellerunabhängige Fortbildungen anbieten.
Von der Politik fordert MEZIS, die Verpflichtung zur Offenlegung aller Daten klinischer Studien gesetzlich zu verankern und sowohl unabhängige Fortbildungsstrategien als auch den Umgang mit der Pharma- und Medizinprodukteindustrie als Pflichtinhalt ins Medizinstudium zu integrieren. Darüber hinaus darf nach Meinung der Initiative die Patienteninformation in den Medien „nicht als Einfallstor für versteckte Laienwerbung (Direct-to-consumer-Advertising) dienen“.
Berlin - 19.03.2014, 13:49 Uhr