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US-Studie
Was macht Cannabis im Gehirn?
Nur einmal in der Woche Cannabis schadet dem Gehirn junger Menschen, berichteten englische Medien Mitte April unter Berufung auf eine neue US-Studie, die im Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde. Forscher von der Harvard Medical School und der Northwestern University Feinberg School of Medicine hatten MRT-Scans des Gehirns von 20 Freizeit-Cannabiskonsumenten und 20 Nicht-Nutzern aufgenommen.
Mindestens einmal pro Woche hatten die jungen Erwachsenen das Rauschmittel genommen, waren aber nicht süchtig. Die Wissenschaftler verglichen die Gehirnregionen, die mutmaßlich mit Suchtverhalten zu tun haben. Dabei fanden sie Unterschiede in der Form und im Volumen des Nucleus accumbens und der Amygdala, Bereiche des Gehirns, die an Belohnungs- und Vergnügungs-Reaktionen, Emotionen, Gedächtnis, Lernen und der Entscheidungsfindung beteiligt sind.
Der Britische National Health Service (NHS) warnt allerdings davor, die Ergebnisse überzubewerten. Zum einen sei die Fallzahl zu klein. Zum anderen könnten auch bereits bestehende Anomalien im Gehirn die Menschen eher zum Cannabis-Konsum führen und nicht umgekehrt, meint der NHS. Außerdem gebe es keinen Beweis dafür, dass die im Gehirn festgestellten Veränderungen tatsächlich mit nachweisbaren Unterschieden in den Denkprozessen und der Entscheidungsfindung in Zusammenhang stehen.
Cannabis ist eine der am häufigsten verwendeten illegalen Drogen, besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dass die regelmäßige Anwendung zu einem erhöhten Risiko von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Psychosen führt, ist bekannt.
Quellen:
Gilman JM, Kuster JK, Lee S, et al. Cannabis Use is Quantitatively Associated with Nucleus Accumbens and Amygdala Abnormalities in Young Adult Recreational Users (PDF, 533kb). Published online April 16 2014
National Health Service, News vom 16.04.2014
Remagen - 24.04.2014, 12:09 Uhr