Europäische Impfwoche 2014

Was machen die Nachbarn?

Remagen - 25.04.2014, 14:22 Uhr


Noch bis Samstag dauert die diesjährige Europäische Impfwoche der Weltgesundheitsorganisation WHO. Unter dem Motto „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“ soll auf wichtige Schutzimpfungen aufmerksam gemacht und das Impfbewusstsein gesteigert werden. Die Apotheken sind ebenfalls gefragt, sie haben sich vor allem in der Kundenberatung mit ihrem Fachwissen eingebracht – auch in Österreich und der Schweiz.

Den österreichischen Apothekern reicht das nicht. Sie wollen aktiv in Impfprogramme eingebunden werden und hoffen, die Durchimpfungsraten damit steigern zu können. Bislang liegen diese in den Händen der Verwaltungsbehörden der größeren Städte und der Gesundheitsämter. Dr. Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, fordert: „Impfstoffe gehören in die Apotheke! Die Apotheken sind ein sehr effektiver Vertriebsweg für Impfstoffe. Durch die flächendeckende Verteilung, die gezielte Beratung und den niederschwelligen Zugang können wir in kurzen Zeitspannen sehr viele Kunden erreichen.“ Auf diese Weise hätten die Apotheker auch einen umfassenderen Überblick über alle Impfungen des Kunden und könnten noch besser auf notwendige Auffrischungsimpfungen aufmerksam machen.

In Österreich werden in diesem Jahr wieder etliche Aktionen zu Impfstoffen in den Apotheken angeboten. Sie werden dann in einem bestimmten Zeitraum zu einem reduzierten Preis abgegeben. Bis Ende Mai läuft eine Aktion für Impfstoffe gegen Hepatitis A und Hepatitis A/B. Noch bis Ende Juli wird der FSME-Impfstoff vergünstigt angeboten, und über ein halbes Jahr bis Ende September gibt es Meningokokken-Impfstoff zum Aktionspreis.

„Nie mehr das Impfbüchlein suchen“, meinen wiederum die Schweizer – und setzen auf einen persönlichen elektronischen Impfausweis. Dieser kann auf der Website www.meineimpfungen.ch jederzeit kostenlos erstellt werden. Auf der persönlichen passwortgeschützten Seite kann man ein Foto oder Scan des Impfausweises einfach hochladen. Per E-Mail oder SMS wird der Inhaber des Ausweises dann automatisch auf Impflücken und die nächste fällige Impfung hingewiesen. Während der aktuellen europäischen Impfwoche werden die Impfungen von Fachpersonen kostenlos übertragen und überprüft. Normalerweise kostet die Überprüfung zehn Franken pro Person.

Besonderes Augenmerk richtet die Schweiz derzeit auf die Masern-Impfung, denn sie will gemeinsam mit der WHO-Region Europa bis Ende 2015 masernfrei sein. Konkret wird angestrebt, dass 95 Prozent der 2- bis 50-Jährigen zwei Mal gegen Masern geimpft sind. Während der Impfwoche will die Schweiz diesem Ziel mit TV-Spots, Plakaten und Anzeigen näherkommen.

Quellen: Presseaussendung der Österreichischen Apothekerkammer vom 17. April 2014 und News des Verbandes der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz (interpharma.ch) vom 24.04.2014


Dr. Helga Blasius


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