Kostenanstieg im ersten Quartal

KKH-Chef gegen „uferlose“ Arzneimittelkosten

Berlin - 06.05.2014, 13:19 Uhr


Die Kosten für Arzneimittel sind bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) im ersten Quartal 2014 erneut gestiegen. Die Ausgaben für Medikamente aus öffentlichen Apotheken lagen neun Prozent über den Kosten im Vorjahreszeitraum – obwohl die Anzahl der Rezepte um 2,1 Prozent zurückging, berichtet die Kasse. „Die Ausgaben steigen deutlich schneller als die Einnahmen“, bilanziert Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. Sie dürften aber nicht „ins Uferlose laufen“.

Die Kostensteigerung für die Krankenkasse durch Arzneimittel sei „größtenteils auf die politischen Entscheidungen zurückzuführen“, meint Kailuweit: den abgesenkten Herstellerrabatt und die im vergangenen Jahr eingeführte Notdienstpauschale für Apotheken. Die KKH betrachtet die Kostensteigerung durch Arzneimittel mit Sorge: „Die Entwicklung in den ersten Monaten zeigt, dass die Absenkung die Krankenkassen finanziell erheblich belastet“, so der KKH-Chef.

Im Februar erklärte sich die KKH den Ausgabenanstieg bei Arzneimitteln im Jahr 2013 größtenteils damit, dass immer häufiger teure Medikamente verschrieben werden. „Die Kostenspirale dreht sich weiter nach oben“, mahnte Kailuweit. „Da der gesetzlich vorgeschriebene Herstellerrabatt 2014 statt 16 nur noch sieben Prozent beträgt, wird sich die Situation in diesem Jahr weiter verschärfen. Allein diese Veränderung wird zu einer zusätzlichen Kostensteigerung von über drei Prozent führen.“


DAZ.online