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DAV-Wirtschaftsforum
Resch: „Licht am Ende des AMNOG-Tunnels“
Nach einer jahrelangen wirtschaftlichen Durststrecke sieht der Deutsche Apothekerverband (DAV) wieder „Licht am Ende des Tunnels“. „Die Apotheken sind raus aus dem AMNOG-Tunnel! Und sie sind auf dem Weg der Besserung!“, so Karl-Heinz Resch, ABDA-Geschäftsführer Wirtschaft, Soziales und Verträge, auf dem DAV-Wirtschaftsforum in Berlin.
Drei Maßnahmen hätten zur Besserung der Lage beigetragen: Die erstmalige Anpassung der Fixvergütung zum 1. Januar 2013 von 8,10 Euro auf 8,35 Euro. Die ausverhandelte Mehrjahresvereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband zum Apothekenabschlag für die GKV. Und die Einführung der Förderung der Nacht- und Notdienste durch 16 Cent mehr auf jede Rx-Packung durch das Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetz (ANSG).
Auch wenn die drei beschriebenen Verbesserungen die wirtschaftliche Lage der Apotheken im Jahr 2013 entspannt habe und die Apotheken wieder auf dem Weg der Besserung seien, bleibe festzuhalten: „Die Apotheken bleiben, was ihre wirtschaftliche Entwicklung betrifft, weiterhin abgehängt von der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung, der Entwicklung der GKV-Einnahmen sowie der Entwicklung der Verbraucherpreise“, so Resch. Die wirtschaftspolitische Lehre daraus laute: Politische Eingriffe zugunsten der Gesetzlichen Krankenkassen und zulasten der Apotheken hätten bei einem freien Beruf mit seinen unternehmerischen Risiken und im Wettbewerb untereinander unmittelbare Auswirkungen auf die Zahl der Betriebsstätten. Mit verbliebenen 20.662 Apothekenbetriebsstätten sei der Versorgungsstand des Jahres 1993 erreicht.
Gingen der Patientenversorgung im Jahre 2011 jede Woche vier Apothekenbetriebsstätten verloren, so waren es laut DAV im Saldo 2012 jede Woche insgesamt sechs. Im Jahre 2013 gingen der Patientenversorgung jede Woche fünf Apothekenbetriebsstätten verloren. Neben der hohen Zahl an Schließungen zeige sich vor allem eines: Mit dem Beginn der finanzpolitischen Eingriffe zulasten der Apotheken durch politische Erhöhungen des GKV-Zwangsabschlages sinke auch die Zahl der Neueröffnungen kontinuierlich. „Investitionen in die Zukunft brauchen Vertrauen, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit. Politische Eingriffe am GKV-Zwangsabschlag schaffen weder Vertrauen noch erhöhen sie Verlässlichkeit und Berechenbarkeit“, so Resch.
Der Trend zu weniger Apothekenbetriebsstätten setze sich auch im ersten Quartal 2014 weiter fort. Auch zwei andere Entwicklungen schritten fort: Mit 4001 sei ein neuer Höchststand an Filialapotheken erreicht. Und mit 16.661 Betriebserlaubnisinhabern habe die Zahl der selbstständigen Apothekenleiter um weitere 407 abgenommen. Das sei der niedrigste Stand seit 1982. 81 Prozent aller Apothekenbetriebsstätten würden von selbstständigen Apothekenleitern geführt. Von ihnen beschränke sich der Großteil beim Betrieb einer Filiale auf eine zusätzliche Betriebsstätte. Im Jahr 2013 führten 2172 Apotheker eine Filiale zusätzlich zur Hauptapotheke, 568 Apotheker führten zwei Filialen, 231 Apotheker führten die maximal erlaubte Zahl von drei Filialbetrieben.
Berlin - 07.05.2014, 12:00 Uhr