BVDAK zu Stiftung Warentest

Hartmann: ABDA reagiert auf Test-Kritik zu brav

Berlin - 14.05.2014, 09:48 Uhr


Der Bundesverband der Apothekenkooperationen e.V. (BVDAK) hat die Reaktion der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) auf den jüngsten Apothekentest der Stiftung Warentest als zu „brav“ kritisiert. Der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmannn vermisst von der ABDA kritische Fragen zum Testverlauf.

„Wer testet denn die Tester? Wer kann bezeugen, dass sie wirklich neutral und wertfrei in die Testkäufe gegangen sind oder dass diese wirklich konform durchgeführt wurden? Und wurden die getesteten Apotheken repräsentativ ausgewählt?“, fragt der BVDAK. Bei nur 21 Vor-Ort-Apotheken sei eine repräsentative Auswahl zu bezweifeln. Allein die Anzahl könne schon nicht repräsentativ für 21.000 Apotheken sein. 

Der Apothekentest sei zwar das „gute Recht“ der Stiftung Warentest, aber die ABDA und die Apotheker antworteten „brav“: „Diese Kritik nehmen wir gern auf“ oder „Immerhin haben wir uns seit dem letzten Test von 71 Prozent guten oder befriedigenden Urteilen auf 54 Prozent hochgearbeitet. „Diese Bewertung ist dem BVDAK jedoch nicht genug“, so die Kritik von Hartmann. Es sei in Ordnung, wenn „uns Apothekern auf den Zahn gefühlt“ werde. „Wir würden es aber auch begrüßen, wenn die Qualitätsstandards des Test-Instituts auf den Prüfstand kommen, sonst besteht die Gefahr, dass beim Endkunden ein verzerrtes Bild der getesteten Leistung entsteht“, so Hartmann weiter.

Bereits in der ersten Zeile des Test-Berichts sei zu lesen: „Eher schlecht als recht beraten die Apotheken im Test…“. Dies greife vor allem die apothekenkritische überregionale Presse gerne auf und stelle die Beratung in den Fokus der Berichterstattung. Dass aber fast die Hälfte der Versender die Anfertigung einer Rezeptur verweigerten, tauche hier nicht auf. Und schon komme beim Endverbraucher pauschal die Botschaft an: „Apotheken beraten schlecht“. „Wir hätten uns eine repräsentativere Anzahl der getesteten Apotheken gewünscht sowie eine differenziertere Interpretation und weniger aufgebauschte Pauschal-Überschriften im Bericht“, so BVDAK-Chef Hartmann.


Lothar Klein


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