Honorarforderung

Trotz BMG-Absage: Schmidt will nicht aufgeben

Berlin - 20.05.2014, 17:01 Uhr


Trotz der kürzlich erfolgten Absage an die Honorarforderungen der Apotheker durch BMG-Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU) will ABDA-Präsident Friedemann Schmidt nicht aufgeben: „Da müssen wir weiter Überzeugungsarbeit leisten“, so Schmidt im Interview mit dem Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPiG).

Allerdings beurteilt Schmidt die Chancen der Apotheker schlecht, im Zuge des von der Bundesregierung angekündigten Präventionsgesetzes neue Honorarkomponenten für Vorsorgeleistungen der Apotheker zu erreichen. „Wir empfangen für unsere Anliegen als Apotheker momentan unterschiedliche Signale aus der Politik. Aus den Fraktionen sind sie durchaus ermutigend. Andererseits hat Staatssekretär Laumann kürzlich auf dem DAV-Wirtschaftsforum ziemlich deutlich formuliert, dass Apotheken in seiner Prioritätenliste im Augenblick recht weit unten rangieren“, so Schmidt. 

Wer Mittel der GKV beanspruche, der müsse immer ein Versorgungsdefizit oder einen Leistungsbedarf darlegen und dafür eine hochwertige, wissenschaftlich unterlegte Leistung anbieten können. „In diesem Punkt bestimmen wir als Apotheker die Diskussion erheblich mit“, so Schmidt. Allerdings konkurrierten die Apotheker dabei mit anderen Versorgungsbereichen um knappe Ressourcen und Problempriorität. Dieser Punkt sei schwieriger. Der Gesetzgeber habe verschiedene milliardenschwere Reformprobleme auf dem Tisch. Schmidt: „Ich denke da vor allem an die Krankenhausfinanzierung, die zeitnah geregelt werden soll, und die Defizite in der Pflege.“

Zudem müsse man „ganz nüchtern feststellen“, dass die Regierung für das Präventionsgesetz bislang weder einen Arbeitsentwurf noch einen parlamentarischen Zeitplan vorgelegt habe. Wenn der Entwurf nicht in Bälde vorgelegt werde, werde es eng für die ursprüngliche Planung, das Vorhaben noch 2014 zu verabschieden.


Lothar Klein