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Pflegereform
Kabinett beschließt mehr Hilfe für Demenzkranke
Das Bundeskabinett hat heute einen Gesetzentwurf für umfassende Veränderungen in der Altenpflege beschlossen. Geplant sind zwei Reformstufen. Angehörige, Betroffene und Pfleger sollen ab 2015 unter anderem von höheren Leistungen und mehr Betreuungspersonal profitieren.
Für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zeigt sich die „Menschlichkeit unserer Gesellschaft gerade darin, wie wir mit Pflegebedürftigen und Kranken umgehen. Gute Pflege muss uns etwas wert sein.“ Auch der GKV-Spitzenverband befürwortet die erste große Pflegereform nach 20 Jahren. „20 Jahre nach ihrem Start beginnt jetzt eine Generalrenovierung der Pflegeversicherung. Das wurde auch höchste Zeit! Die konkreten Leistungsverbesserungen ab dem 1. Januar 2015 und die dann beginnenden Gesetzesarbeiten an dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff sind die richtigen Schritte für eine bessere Versorgung der Pflegebedürftigen“, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes.
Es muss aber noch mehr passieren. Der Pflege-Beruf müsse attraktiver werden. Kiefer: „Wir plädieren für eine Ausbildungsreform. Nach einer Grundausbildung sollte eine Spezialisierung in Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege folgen. Der Wechsel zwischen den Berufen der Pflege muss einfacher werden.“ Viele Menschen, die pflegerische Berufe lernen, müssten noch Schulgeld zahlen. Das sei ein Anachronismus, den man sich bei der Knappheit in diesem Berufsfeld nicht leisten könne. Das Schulgeld schrecke Menschen ab, sich für diesen Beruf zu entscheiden.
Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Jürgen Graalmann sieht im Kabinettsbeschluss zur ersten Stufe der Pflegereform ebenfalls einen gelungenen Auftakt: „Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum der Pflegeversicherung hat die Große Koalition eine ambitionierte Reform auf den Weg gebracht, von der tausende Pflegebedürftige und ihre Familien profitieren könnten.“ Für den Erfolg des gesamten Reformvorhabens sei aber der zweite Schritt entscheidend. „Wir messen die Regierung daran, ob ihr diesmal die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs gelingt.“
Berlin - 28.05.2014, 11:06 Uhr