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Rote-Hand-Brief
Neue Empfehlungen zu EKG-Kontrollen unter Invirase
Unter Therapie mit dem HIV-Protease-Inhibitor Invirase® werden regelmäßige EKG-Kontrollen empfohlen, um das Risiko für schwerwiegende kardiale Nebenwirkungen zu reduzieren. Aufgrund von Änderungen des Dosierungsschemas bei Patienten, die das Präparat erstmalig erhalten, wurde der Zeitplan für die empfohlenen EKG-Kontrolluntersuchungen angepasst.
Hohe Plasmaspiegel des HIV-Protease-Inhibitors Saquinavir sind mit dem Risiko einer QT-Strecken-Verlängerung assoziiert. Diese hohen Spiegel treten vor allem in den ersten Behandlungstagen auf, wenn Saquinavir gemeinsam mit Ritonavir (als Booster) gegeben wird. Unter der Standarddosis von zweimal täglich 1000 mg ist die Exposition von Saquinavir zu Therapiebeginn deutlich höher als erwartet. Im weiteren Verlauf nehmen die Plasmaspiegel von Saquinavir infolge der allmählichen CYP-Induktion durch Ritonavir wieder ab. Um das Risiko kardialer Nebenwirkungen zu reduzieren, wurde die empfohlene Saquinavir-Dosis in den ersten sieben Tagen der Behandlung auf zweimal täglich 500 mg reduziert. Ritonavir bleibt dabei unverändert.
Die maximale durch Saquinavir induzierte QT-Strecken-Verlängerung ist unter der vollen Dosis (1000 mg Saqinavir + 100 mg Ritonavir zweimal täglich) nach drei bis vier Tagen zu erwarten. Daher lautete die Empfehlung bisher, vor Beginn der Therapie und drei bis vier Tage nach Behandlungsbeginn ein EKG durchzuführen. Unter der reduzierten Anfangsdosis verschiebt sich allerdings der Zeitpunkt, an dem die mittlere QT-Strecken-Verlängerung ihren Höchstwert erreicht, nämlich etwa auf Tag zehn nach Therapiebeginn. Dementsprechend sollte das Kontroll-EKG erst nach zehn und nicht mehr wie bisher nach drei oder vier Tagen erfolgen. Die EKG-Empfehlungen für Patienten, die diese Kombination schon seit längerem einnehmen, bleiben unverändert.
Stuttgart - 28.05.2014, 16:47 Uhr