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Senioren in der Apotheke
Beschwerlichkeit trotz Barrierefreiheit
Die Apotheken-Offizin soll barrierefrei erreichbar sein – so fordert es die Apothekenbetriebsordnung. Wie nah der barrierefreie Zugang an der Apotheke sein muss, ist allerdings nicht vorgeschrieben. So kommt es vor, dass einigen Kunden der Weg von der Rampe bis zur Apothekentür zu weit ist. Doch die Apotheke kann dem nicht immer Abhilfe schaffen, wie ein Beispiel zeigt, das der „Münchner Merkur“ aufgegriffen hat.
Die Zeitung berichtet von einem gehbehinderten Rentner, der in einer Seniorenwohnanlage im oberbayerischen Taufkirchen wohnt. Der 94-Jährige muss mit seinem Rollator etwa 40 Meter über holpriges Kleinsteinpflaster gehen, bis er die Rampe, die auf die Ebene des Apothekeneingangs führt, erreicht. Er schrieb der Bürgermeisterin bereits mehrfach Briefe und schlug der Gemeinde unter anderem vor, eine direkte Rampe über die Stufen zum Eingang der Apotheke zu bauen. Doch der Gemeinde sind die Hände gebunden – ebenso der Apothekerin.
Die Bauamtsleiterin macht deutlich, dass man in Taufkirchen grundsätzlich nicht mit öffentlichen Geldern auf Privatgrund baue. Dafür sei der Hauseigentümer zuständig – der habe sich jedoch querstellt. Er lehnte auch eine Unterstützung seitens der Apotheke ab. „Ich hätte sogar mitgezahlt“, sagte die Inhaberin dem „Münchner Merkur“. Leider habe es nichts gebracht. Somit bleibt dem Apothekenteam nur die Möglichkeit, weiterhin Senioren vor der Apothekentür zu bedienen: „Die wedeln dann mit ihren Rezepten oder rufen uns“, so die Apothekerin. Diesen Service böten sie gerne an – nicht zuletzt, da viele Bewohner des Seniorenheims zur Stammkundschaft gehörten.
Berlin - 10.06.2014, 16:11 Uhr